"Tax Wars – Krieg der Steuern": Die perfiden Tricks der Großkonzerne



Der ARTE-Dokumentarfilm 'Tax Wars – Krieg der Steuern' zeigt die perfiden Methoden der Steuervermeidung durch Großkonzerne und dokumentiert die verzweifelten Versuche der Regierungen, dieser Praxis Einhalt zu gebieten. Namhafte Experten wie Thomas Piketty und Joseph Stiglitz kommen zu Wort.
Hinter den Kulissen der Großkonzerne
Angesichts weltweiter Krisen und großer Herausforderungen für die Gesellschaften wächst der Frust darüber, dass es vielen modernen Staaten nicht gelingt, ihren ureigensten Aufgaben nachzukommen: Steuern einzuziehen, um öffentliche Aufgaben zu finanzieren. Der ARTE-Dokumentarfilm "Tax Wars – Krieg der Steuern", der in deutscher Erstausstrahlung läuft, blickt hinter die Kulissen. Es geht um den zunehmend verzweifelt wirkenden Kampf gegen die Steuerflucht. Im Ausweichen und Wegducken angesichts finanzieller Verpflichtungen für die Allgemeinheit sind perfiderweise viele Großkonzerne besonders geschickt.
Es ist ja nicht so, dass Geld nicht dringend benötigt wurde – etwa zum Abfedern zunehmender sozialer Ungleichheit, für Bildungsaufgaben, die auch den Populismus eindämmen sollten, sowie natürlich für den Kampf gegen den weltweiten Klimawandel. Umso schmerzhafter, wenn ausgerechnet die Größten der Großen in vielen Ländern so gut wie keine Steuern zahlen.
Im Dokumentarfilm kommen namhafte Experten, darunter Thomas Piketty, Joseph Stiglitz, Gabriel Zucman, Jayati Ghosh und Eva Joly, zu Wort. Sie zeigen auf, mit welchen Mitteln sich Regierungen gegen die mächtigsten Konzerne der Welt behaupten sollten. Immer wieder kommen sie dabei auf ein Grundübel zu sprechen: die Steuerflucht von Großkonzernen.
Es werden dringend Reformen benötigt
Gemeinsam haben die Fachleute schon 2015 die Unabhängige Kommission für die Reform der Internationalen Unternehmensbesteuerung (ICRICT) gegründet. Mit Berichten, vielen Anfragen an Ministerien, aber auch auf weltweiten Konferenzen versuchen sie den Druck zu erhöhen: Das Ziel von Piketty & Co: eine Neuordnung des globalen Steuersystems.
Politisch brisant geht es direkt im Anschluss um 21.50 Uhr weiter: Dann zeigt ARTE, ebenfalls in deutscher Erstausstrahlung, den Dokumentarfilm "Außenpolitik in Krisenzeiten – Welche Rolle spielt Europa?", der sich vor allem mit den geopolitischen Herausforderungen durch Russlands Angriff auf die Ukraine befasst.
Um 22.45 Uhr folgt die Dokumentation "24 Sprachen, ein Europa" über die linguistische Vielfalt in der EU. Um 23.45 Uhr widmet sich schließlich das Magazin "Tracks East" dem Europa-Thema unter dem spitzzüngigen Titel "Wir müssen reden, EU!".
Tax Wars – Krieg der Steuern – Di. 04.06. – ARTE: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH