Von Eisbären bis Seelöwen

"Terra X: Säugetiere": Meisterwerke der Evolution

02.01.2025, 10.18 Uhr
von Luisa Paulin

Die sechsteilige Dokumentation "Terra X: Säugetiere" beleuchtet die Anpassungsfähigkeit von Säugetieren und ihre Herausforderungen durch den Klimawandel. Mit atemberaubenden Bildern und spannenden Fakten zeigt die ZDF-Produktion, wie sich Tiere an veränderte Lebensräume anpassen.

ZDF
Terra X: Säugetiere
Naturdokumentation • 01.01.2025 • 19:15 Uhr

Die Säugetiere haben nach dem Aussterben der Dinosaurier den Planeten gewissermaßen im Sturm erobert. In beinahe jedem Lebensraum, von der Arktis über die Meere, bis hin zu Wald und Wüste, sind über 6.500 verschiedene Arten zu finden. Sie sind wahre Überlebens- und Anpassungskünstler, doch die Vorstöße einer speziellen Art von Säugetier – die Rede ist natürlich vom Menschen – und der damit einhergehende Klimawandel stellen viele Arten vor Herausforderungen. Viele sind akut bedroht, andere längst ausgestorben. Die sechsteilige Dokumentation "Terra X: Säugetiere" wirft ein Licht auf die komplexen Zusammenhänge und reist dafür einmal um die ganze Welt. Kaum ein Kontinent oder Meer bleibt in der neuen Naturdoku-Reihe unbeleuchtet. Die bildgewaltige Produktion, die in Zusammenarbeit von ZDF und BBC entstanden ist, findet sich bereits in der ZDFmediathek. Die erste Folge ist ab 1. Januar, um 19.15 Uhr, im ZDF zu sehen. Die weiteren fünf Folgen werden jeweils sonntags, ab 5. Januar, um 19.30 Uhr, im ZDF linear ausgestrahlt.

Willkommen in der "Neuen Wildnis"

Ein zentrales Thema aller Folgen ist die menschengemachte Zerstörung von Lebensräumen. Bereits der erste Beitrag zeigt prägnant, welche Folgen der Klimawandel für die Polarbewohner hat, denn verschwindet das Eis weiter, gehören Eisbären, Polarfüchse und viele weitere, auf Kälte angepasste Säugetierarten bald der Vergangenheit an. Die Prognosen, die hier aufgestellt werden, sind mithin deprimierend. Aber die Dokumentation hält unter dem Strich die Balance zwischen spannenden Fakten, knallharten Reality-Checks und leichteren Momenten fürs Herz. "Terra X" bleibt sich da treu.

Die letzte Folge der Reihe beschäftigt sich insbesondere mit dem Leben von Säugetieren in der sogenannten "Neuen Wildnis". Denn wenn Wald und Wiesen immer mehr verschwinden, bedeutet das für viele Säugetiere entweder den Tod, oder einen Umzug in die urbanen Dschungel der Menschen. Da fragt die Serie ganz zu Recht: Lassen sich Wildnis und menschliche Zivilisation überhaupt noch klar trennnen, wenn Menschen fast überall sind? Im Kopf bleiben beispielweise das Bild eines südamerikanischen Seelöwen, der inmitten von einem geschäftigen Fischmarkt ungeniert seine Mahlzeit einnimmt. Für die Tiere gibt es in den überfischten Meeren kaum noch genug Nahrung, die Fischer auf den Märkten überlassen ihnen aber gerne die nicht verkauften Reste ihres Fangs.

Noch nie gesehene Bilder dank neuer Kameratechniken

Die Produktion verspricht nie gesehene Bilder und Einblicke, die durch hochmoderne Filmtechniken, wie Drohnen und Kamerafallen aufgenommen wurden. "Terra X: Säugetiere" fängt in der Tat bisweilen aufregende Momente ein, die dem Betrachter im Kopf bleiben. Man kommt unweigerlich ins Nachdenken – auch darüber, wieviel Anpassungsfähigkeit, Einfallsreichtum und Intelligenz in der Natur benötigt wird, um zu überleben.

Zum Beispiel wird eine Kamera am Rücken einer Pottwal-Mutter befestigt, die sich in für viele andere Wesen tödliche Tiefen begibt. Sie nimmt das TV-Publikum mit auf die atemberaubende Jagd nach Riesenkalamaren und anderer Tiefseebeute. Für alle, die sich für die Hintergründe einer so aufwendigen Produktion begeistern lassen, gibt es übrigens zu jeder Folge sehr sehenswerte "Making-Of"-Episoden. Hier wird in jeweils unter zehn Minuten ein kompakter Blick hinter die Kulissen der ambitionierten Produktion geworfen, und man bekommt ein Gefühl für die große Menge an Kameraleuten und Naturforschenden, die hier fantastische Teamarbeit geleistet haben. Diese Episoden sind ebenfalls in der ZDFmediathek zu finden.

Terra X: Säugetiere – Mi. 01.01. – ZDF: 19.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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