"Terra Xplore: Toxische Männlichkeit": Leon Windscheid und ein männliches Problem
Die ZDF-Dokureihe 'Terra Xplore: Toxische Männlichkeit' mit Leon Windscheid untersucht die Herausforderungen und Veränderungen im Männerbild. Der promovierte Psychologe beleuchtet in drei Folgen, warum das Bild des 'starken Geschlechts' unter Druck geraten ist und welche Konsequenzen dies hat.
Seit 2023 geht "Terra Xplore" im ZDF auf Entdeckungsreise in die Psyche und das Gehirn des Menschen. Mit den jungen Gesichtern Leon Windscheid, einem promovierten Psychologen, und Jasmina Neudecker, studierte Biologin, erweitert der Mainzer Sender seinen Wissenschaftsfokus in Richtung "Social and Human Sciences", also Wissenschaften wie Psychologie, Soziologie und Neurobiologie. Eine gute Idee in komplexen, ja bisweilen orientierungslosen Zeiten. Womit man beim Thema Männlichkeit wäre. Die wird derzeit so widersprüchlich betrachtet wie wohl niemals zuvor. In drei halbstündigen Folgen "Terra Xplore: Toxische Männlichkeit" (weiter geht es an den Sonntagen, 15. September und 6. Oktober, jeweils 18.30 Uhr, oder bereits jetzt in der ZDF-Mediathek) untersucht Windscheid, wie es derzeit um den Mann steht – und warum manche seiner Verhaltensweisen gerne als "toxisch" bezeichnet werden.
Während Folge eins "Männer unter Druck?" sich alten und neuen Männerbildern grundsätzlich nähert, nehmen sich die Folgen "Häusliche Gewalt: Warum schlagen Männer zu?" und "Passt du ins Rollenbild?" über Stereotype in der Geschlechterpsychologie spezifischere Themen vor.
Doch woher kommt überhaupt der Begriff "starkes Geschlecht"? Männer nehmen sich statistisch gesehen in Deutschland dreimal öfter das Leben als Frauen, sie sitzen viel häufiger im Gefängnis, haben mehr als doppelt so oft Suchterkrankungen und machen seit Jahren die schlechteren Bildungsabschlüsse. Und ihre Lebenserwartung? Sie ist um fünf Jahre geringer als die von Frauen.
Mit Männlichkeitsbildern in die Weltstädte
Das traditionell als stark bezeichnete Geschlecht ist also statistisch betrachtet das schwache. Weil Männerbilder seit einigen Jahren massiv infrage gestellt werden, reagieren die Betroffenen auf drei unterschiedliche Weisen, wie Leon Windscheid ausführt: "In der Forschung geht man davon aus, dass etwa ein Drittel der jungen Männer auch femininere Seiten an sich selbst zulassen kann und will. Ein Drittel wehrt sich dagegen, will zu den Zeiten zurück, wo klar war, was einen echten Kerl ausmacht. Und in der Mitte sind die, die Gleichstellung schon okay finden, aber sich in ihrem Verhalten doch eher als klassische Männer definieren. Jungs heute sind in gewisser Weise in einem Orientierungsvakuum."
Nach den "heute"-Nachrichten um 19.30 Uhr gibt es mit "Terra X: Weltstädte" – New York" noch ein weiteres Format mit Leon Windscheid. Der 35-Jährige will in dieser Sendereihe wissen, warum bestimmte Mega-Citys für einen bestimmten Geist stehen und wie dieser entstehen konnte. Dabei taucht der (Stadt-)Psychologe zum Auftakt in die Geschichte und Gegenwart New Yorks ein, ehe am 15. September Istanbul und am 22. September Paris, ebenfalls um 19.30 Uhr, auf dem Programm stehen.
Terra Xplore: Toxische Männlichkeit – So. 08.09. – ZDF: 18.30 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH