Bei "The Voice of Germany"

Sängerin kommt Ronan Keating zu nahe: "Ich habe Angst"

27.10.2023, 09.24 Uhr
von Nadine Wenzlick

Ronan Keating zeigte sich in der letzten Ausgabe von "The Voice of Germany" von seiner strengen Seite. Doch bei einer Sängerin lief es umgekehrt. Das Talent tanzte den Coach an und kam dafür sehr nah an den Popstar heran: "Sie hat so ein bisschen meine Privatsphäre missachtet. Ich habe Angst".

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der härteste Coach im Land? Nach der ersten Battle-Folge von "The Voice of Germany" könnte die Antwort Ronan Keating lauten! Der Ire präsentierte sich nämlich von seiner toughen Seite. Obendrauf gab es einen krassen Texthänger von Rapper Lorenz Haase, feuchte Augen bei Giovanni Zarrella und die Schöne und das Biest versetzten den Saal in Ausnahmezustand. Doch der Reihe nach.

"Es gibt keinen Grund, Leute durchzubringen, die nicht bereit sind"

Am Anfang war Ronan Keating noch recht handzahm. "Das hat mich so berührt. Ich bin so stolz, die Battles so zu starten. Es war perfekt", lobte er seine Talente Anne Mosters und Valentina Franco für ihre Performance von "Hold Me Like You Used To". "Das ist die schwerste meiner Entscheidungen. Ich habe mich so oft umentschieden. Ich liebe euch beide. Mein Herz bricht...", stammelte er vor sich hin und entschied sich am Ende für Anne.

Doch beim darauffolgenden Battle von Bill und Tom Kaulitz zeigte er seine strenge Seite. Als Sebastian Zierof und Cäcilia Kubi mit "Because The Night" gegeneinander antraten und wie schon in den Blind Auditions volles Risiko gingen, verzog Keating keine Miene. "Es war gut. Aber es war nichts Neues. Sebastian, du bist ein Frontmann, ein Rockstar. Cäcilia, du hast versucht, mitzuhalten, aber Sebastian hat dich einfach übertroffen. Es war ein einseitiges Battle."

"Ronnie ist richtig tough heute", erkannte Tom Kaulitz, der sich mit seinem Bruder Bill am Ende für Sebastian Zierof entschied. "Ich bin ein realistischer Coach", gab Keating zurück. "Ich weiß, was noch kommt. Es gibt keinen Grund, Leute durchzubringen, die nicht bereit sind. Sie werden verärgert sein, dass du sie nicht darauf vorbereitet hast."

Ronan Keating wird streng

Keating "realistische" Art bekamen dann auch seine Talente Oscar Jelitto und Lisa Christ zu spüren. Mit 17 und 18 Jahren sind sie die jüngsten in seinem Team und ziemlich introvertiert. "Sie müssen ihre Schüchternheit ablegen. Wenn sie jetzt nicht glänzen, können sie beide rausfliegen", warnte er vor ihren Auftritt noch. Doch die beiden erfüllten seine hohen Erwartungen nicht. "Ich dachte, wir würden die Funken sprühen sehen. Aber wenn man es nicht sieht, ich bin erschüttert für die beiden", kritisierte Keating und schickt knallhart beide nach Hause. "Ich muss an die Teamfights denken. Ich kann euch nicht durchbringen. Es wäre euch gegenüber nicht fair."

Immerhin: Jaqueline Bloem konnte Keating überzeugen. Zwar war sie mit seiner Songauswahl – "Lady Marmelade" – zunächst gar nicht glücklich, schließlich kommt sie eigentlich aus dem Jazz und hatte in den Blind Auditions noch Frank Sinatra gesungen. Doch dann fing sie an, den Song zu mögen. Ein bisschen zu sehr für Keatings Geschmack, denn im Coaching tanzte sie ihn plötzlich frech an. "Sie hat so ein bisschen meine Privatsphäre missachtet. Ich habe Angst", lachte Keating. "Sie ist einschüchternd. Und das ist ihre Stärke."

Bei der Performance gaben sie und Battle-Partnerin Theresa Steininger dann Vollgas. "Ihr habt mir alles gegeben, worauf ich gewartet habe", schwärmte Keating. "Es gibt Leute, die auf die Bühne kommen, still dastehen und keine Präsenz haben. Ihr hattet sogar beim Gang auf die Bühne Präsenz!" Weiter kam allerdings nur Jaqueline Bloem.

Texthänger von Lorenz Haase

Einen großen Schock gab es beim Battle von Finja Bernau und Lorenz Haase, die "Nein" von Sido und Doreen sangen: Der coole Rapper vergaß seinen Text! Voller Entsetzen schaute er zu Coach Shirin David – doch nach ein paar Sekunden fing er sich und stieg wieder ein. "Ich bin kurz gestorben", schluckte David hinterher. "Ich dachte irgendwie, wir sind noch in den Proben und war so: Cut! Abbrechen! Aber das geht ja nicht. Deswegen bin ich umso stolzer auf dich. Du hast selbstverständlich weitergemacht und das ist ein richtiger Performer."

Das wusste auch Keating zu schätzen. "Ich war letztes Jahr in Giovannis TV-Show und habe den Text vergessen", gestand er – vor 10.000 Leuten! "Aber Ronan kam nicht mehr zurück", lachte Zarrella. "Du warst besser als ich!", lobte Keating. Shirin David nahm Lorenz Haase deswegen trotz Texthänger in die nächste Runde mit – und Finja Bernau noch dazu.

Shirin David staunt über "das beste Battle, das ich je gesehen habe"

Aus dem Team von Giovanni Zarrella setzte der Italiener Dan Mudd sich gegen den Amerikaner Charles Johnson durch. Dan Mudd überzeugte nicht nur mit seiner Reibeisenstimme, sondern auch mit einem Gitarrensolo. "Alter! Das ist 'ne Riesen-Konkurrenz für mein Team", meinte Shirin David anerkennend. Feuchte Augen bekam Zarrella beim Auftritt von Thomas Schmidbauer und Laura Schopf, die die Ballade "The Joker And The Queen" sangen. "War das nicht unglaublich schön?", schwärmte er. "Ein Song muss nicht immer laut sein."

Der toughe Ronan Keating sah das mal wieder anders. "Leider bin ich mitten im Song etwas abgedriftet." Für die Entscheidung bat Zarrella seine beiden Talente, neben ihm Platz zu nehmen – und brachte Thomas Schmidbauer schonend bei, dass die Reise für ihn zu Ende war. "Ich wollte dir zeigen, dass hier einer war, der gesagt hat, du gehörst eine Runde weiter", sprach er dem ehemaligen Profimusiker Mut zu. "Versprichst du mir, du machst weiter Musik?" Bei so viel Empathie wurde auch Bill Kaulitz ganz warm ums Herz. "Das hast du schön gemacht. Giovanni ist 'ne Maus, ne?"

Einen Kracher hatten die Kaulitz-Zwillinge sich für das Ende aufgehoben: Opernsängerin Alina Zamalieva und Heavy-Metal-Sänger Niclas Scholz traten mit "Phantom of The Opera" an. "Wenn das schief geht, haben wir zwei Vierer-Buzzer komplett in den Sand gesetzt", war Tom nervös. Doch Alina Zamalieva und Niclas Scholz versetzten den Saal in Ausnahmezustand. "Das war das beste Battle, das ich je gesehen habe", staunte Shirin David. "Das war wirklich die Schöne und das Biest!" Sogar Ronan Keating war begeistert. "Ich habe das Lied schon zusammen mit Sarah Brightman gesungen. Alina, du warst stimmlich besser!" Wie sollten Bill und Tim Kaulitz sich da bloß entscheiden? "Wir werden jetzt ein paar Buhrufe kassieren", pokerte Bill. "Es ist uns unfassbar schwergefallen. Aber leider nehmen wir beide!"


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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