Karrierekiller Kind? – Ärztinnen im Karriere-Dilemma
Drei Ärztinnen auf der Karriereleiter in Unikliniken – von der jungen Assistenzärztin bis zur angehenden Professorin: Wie schaffen sie es, Kind und Karriere in Einklang zu bringen? Noch immer ist es für Frauen schwer, sich in einer bislang von Männern geführten Krankenhauswelt durchzusetzen.
Drei Mütter, drei Krankenhauskarrieren – lassen sich Mutterschaft und ein stressiger Arbeitsplatz zusammenbringen? – Der WDR-Film aus der Reihe "Menschen hautnah" lässt es schon im Titel "Karrierekiller Kind? – Wenn Ärztinnen nach oben wollen" erahnen: Eher gar nicht, und wenn, dann nur sehr schwer. Die junge Assistenzärztin Nuray widmet sich jedenfalls erst mal ganz ihrem neugeborenen Kind, die angepeilte Karriere als Fachärztin sieht sie da schon in weite Ferne gerückt.
Überhaupt, der Ton ist rau in den Unikliniken, fast militaristisch. Die Zwänge sind groß, der Arbeitsrhythmus ist streng getaktet. Es gibt kaum die Möglichkeit der Arbeitsteilung. Hilfswillige Männer kommen im Film von Anabel Münstermann und Valerie Henschel eher nur am Rande vor. "Schlechtes Gewissen" geht gar nicht, was die zuweilen womöglich vernachlässigte Mutterrolle betrifft, sagt eine der Ärztinnen zwischen Visite, Endoskopie und Kita.
Karrieren haben hier wie andernorts ihren Preis. Fast wohltuend wirkt es da, wenn Nuray, die junge Sympathieträgerin, verrät, dass ihr die Erzählungen von Patientinnen auf dem Krankenbett bei der Einstellung zum Leben geholfen hätten, berichteten sie doch von allem anderen, von Urlaub, von der Familie – nur nicht von ihrer Karriere.
Menschen hautnah: Karrierekiller Kind? – Wenn Ärztinnen nach oben wollen – Do. 27.06. – WDR: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH