1864 - Liebe und Verrat in Zeiten des Krieges
02.08.2018 • 20:15 - 21:10 Uhr
Serie, Drama
Lesermeinung
Johanna Luise Heiberg (Sidse Babett Knudsen) als Lady Macbeth
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Die Brüder Laust (Sylvester Byder, li.) und Peter (Benjamin Holmstrᴓm Nielsen, re.)
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Junge Liebe: Inge (Fanny Leander Bornedal) und Laust (Sylvester Byder)
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Thᴓger Jensen (Lars Mikkelsen), der Vater von Laust und Peter
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Düppel 2014: die junge Claudia (Sarah Sofie Boussnina) mit ihrem Freund
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Hint
Synchronfassung, Produktion: Miso Film, DR, 4Fiction, Sirena Film, ARTE, AB Svensk Filmindustri, TV4 Sverige, TV2 Norge, RUV, ZDF Enterprises, Online verfügbar von 02/08 bis 01/09
Originaltitel
1864
Produktionsland
Dänemark / Deutschland / Großbritannien
Produktionsdatum
2014
Serie, Drama

Liebe, Politik und Schlachtengetümmel

Von Marion Brandstetter

Hochglanz-Bilder, tolle Darsteller und ganz große Gefühle: Ole Bornedals epischer Kriegsreigen überzeugt trotz gelegentlicher Längen.

23 Millionen Dollar Produktionskosten, 160 Darsteller und 6.000 Statisten: "1864 – Liebe und Verrat zu Zeiten des Krieges" ist die teuerste und aufwendigste TV-Produktion, die man in Dänemark bisher gestemmt hat. Man sieht es ihr an: Im Liebes- und Schlachtengetümmel von Regisseur Ole Bornedal ("Nachtwache") sitzt jedes historische Kostüm perfekt und die Ausstattung überzeugt auf ganzer Linie. ARTE wiederholt den epischen Achtteiler an zwei Donnerstagen, jeweils ab 20.15 Uhr.

Für Deutsche ist der Zweite Weltkrieg (gerade im 70. Jahr des Kriegsendes) so präsent, dass man neigt, die vorangegangenen Schlachten zu vergessen. Zum Beispiel jenen Kampf um das Herzogtum Schleswig, bei dem die preußische Armee 1864 die dänischen Truppen geradezu vernichtete. In Dänemark gilt dieses Ereignis als Wendepunkt in der Geschichte eines einstmals großen Königreichs, das sich heillos überschätzte und im Zuge blutiger Kämpfe zum harmlosen Kleinstaat degradiert wurde. Der Einfluss dieses Ereignisses prägt bis heute die stark nach innen gewandte Rundum-Versorgungspolitik der Dänen.

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Dass dies nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss, beweist der kürzlich veröffentlichte "Better-Life-Index". Laut dieser OECD-Studie sind die Dänen die glücklichsten Menschen der Welt. Ein markerschütternder Schock kann also auch einen kreativen Neuanfang einleiten. Und den hat Dänemark im TV-Achtteiler "1864 – Liebe und Verrat zu Zeiten des Krieges" auch nötig: 1851 hält sich die Nation nach ihrer Umwandlung zu einer konstitutionellen Monarchie (1849) nicht nur für vorbildlich, sondern auch für unbesiegbar. Umso mehr schmerzt es viele Dänen, dass das Herzogtum Schleswig nach einer Auseinandersetzung mit den Deutschen eigenständig bleiben soll.

Von all dem bekommen die Brüder Peter (Benjamin Holmstrom Nielsen) und Laust (Sylvester Byder) kaum etwas mit: Sie sind noch Kinder. Als ihr Vater (Lars Mikkelsen) verletzt und traumatisiert aus der Schlacht gegen die Deutschen zurückkehrt, sehen sie in ihm den heldenhaften Soldaten. Auch andere hadern mit dem, was im Krieg geschah: Didrich (Pilou Asbaek aus "Gefährliche Seilschaften"), Sohn des örtlichen Barons, leidet unter den vergangenen Grausamkeiten. Doch keiner versteht ihn – mit Ausnahme der blutjungen Inge (Fanny Leander Bornedal), die sich auch mit Peter und Laust anfreundet.

Derweil treibt Politiker Monrad (Nicolas Bro) im fernen Kopenhagen die Annexion Schleswigs voran. Er wird Dänemark in einen grausamen Krieg stürzen. Und während der inzwischen erwachsene Laust (Jakob Oftebro) ohne das Wissen seines Bruders Peter (Jens Saetter-Lassen) eine Affäre mit Inge (Marie Tourell Soderberg) beginnt, müssen immer mehr Männer an die Front ...

Leidenschaft, Politik und Schlachtengetümmel: "1864 – Liebe und Verrat zu Zeiten des Krieges" hat alles, was ein ordentliches Historienepos braucht. Über gelegentliche Längen in der Erzählung helfen die tollen Leistungen der Darsteller hinweg – und der historische Bogen, den der TV-Mehrteiler mithilfe des im Jahr 2014 lebenden Teenagers Claudia (Sarah-Sofie Boussnina) in die Gegenwart schlägt.

ARTE zeigt am 02. August die ersten vier und am 09. August die letzten vier Teile des Kriegs-Spektakels.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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