1948 - Schicksalsjahr des Nordens
03.05.2025 • 13:15 - 14:00 Uhr
Info, Zeitgeschichte
Lesermeinung
Ein Eckernförder Verkehrspolizist im Jahr 1948.
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Ein britisches Wasserflugzeug während der Luftbrücke im Jahr 1948.
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Gefüllte Regale im Lebensmittelgeschäft kurz nach der Währungsreform.
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Originaltitel
1948 - Schicksalsjahr des Nordens
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Info, Zeitgeschichte

1948 - Schicksalsjahr des Nordens

Im Sommer 1948 filmt ein Kamerateam im Auftrag einer schwedischen Wohltätigkeitsorganisation den Alltag in den Straßen Hamburgs. Mit diesen Farbaufnahmen beginnt die Dokumentation "1948 - Schicksalsjahr des Nordens": Zeitzeugen, die damals noch Kinder waren, erzählen von vollen Schaufenstern über Nacht, von den großen Erwartungen und den bitteren Enttäuschungen, die das neue Geld mit sich brachte, im westlichen und im östlichen Teil Norddeutschlands. Als Startschuss für eine neue Zeit und zugleich als Motor der Teilung des Landes: "Wir haben das ganze Jahr 1948 als Aufbruch erlebt, und das war ja auch mit Händen zu greifen." Trotzdem ist es eine Zwischenzeit, in der den meisten Menschen zunächst noch der Glaube an eine nachhaltige Veränderung ihrer Lebenswirklichkeit fehlt. Wohnungsnot und Nahrungsmittelknappheit haben die Jahre zuvor geprägt. Der Norden muss Millionen Geflüchtete und Vertriebene aus dem Osten aufnehmen, die bei den Einheimischen nicht immer auf Gegenliebe stoßen. Man organisiert das Nötigste, um zu überleben. Viele Mädchen und Jungen sind unterernährt. Noch blüht der Tauschhandel auf den Schwarzmärkten. Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind Teil der britischen Besatzungszone. Die westlichen Alliierten wissen nur zu genau, dass die Währung ein großes Problem darstellt. Es fehlt vor allem das Vertrauen der Bevölkerung, und die Verkäufer auf Märkten und in Geschäften geben nur ungern oder zu überhöhten Preisen ihre Waren her. Mecklenburg-Vorpommern gehört zur sowjetischen Besatzungszone. Dort wird der Aufbau des Sozialismus propagiert und veranlasst viele Familien, ihr Glück im Westen zu suchen. Der 20. Juni 1948, der Tag, an dem die Währungsreform eintritt, bringt schlagartig große Veränderungen: frische Lebensmittel stapeln sich vor den Läden, die Auslagen der Geschäfte sind voller Waren, um Käufer mit der neuen D-Mark anzulocken. Viele nutzen das neue Geld, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen, andere erfüllen sich lang gehegte Wünsche. Nach der Währungsreform verschärft sich der Konflikt mit der Sowjetunion. Wegen der Blockade Westberlins werden viele Kinder mit "Rosinenbombern" auch in den Norden evakuiert. Die Luftbrücke verändert das Verhältnis zu den Besatzungsmächten. Aus ehemaligen Feinden werden Verbündete und sogar Freunde. Doch schon bald können sich die meisten den Luxus gar nicht mehr leisten, der da so plötzlich in ihren Schaufenstern ausgestellt wird. Preissteigerungen und Angst vor Arbeitslosigkeit bremsen die Aufbruchstimmung, doch die zugesagten Aufbauhilfen aus dem Marshallplan lassen die Menschen am Ende dieses Schicksalsjahres optimistisch in die Zukunft blicken: "Für den Normalbürger war das eine Riesenchance. Das war die neue Ära. Nun geht es aufwärts. Wenn wir tüchtig sind, dann schaffen wir das." In der Erinnerung der Kinder sind die Bilder von vollen Schaufenstern bis heute prägend: "Wir sahen Dinge, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie gab."

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