Bildersatte, kenntnisreiche 90 Minuten-Doku über die Kulturgeschichte Afrikas: ARTE gibt einen Crashkurs über einen – wieder – angesagten Kontinent, vom Ende der Kolonialzeit bis heute.
Es ist wohl kein Zufall, dass die Filmemacher Thorsten Ernst und Jean-Alexander Ntivyihabwa ihren furiosen Ritt durch die jüngere Kulturgeschichte Afrikas mit Ausschnitten und Promi-Statements zum Hollywood-Blockbuster "Black Panther" beginnen. Das schwarze Superhelden-Epos war nicht nur der erfolgreichste amerikanische Film des Jahres 2018, sondern auch ein Indiz dafür, wie sehr der lange vergessene Kontinent derzeit angesagt ist. Ob Musik, Mode, Kunst oder Philosophie – in informativ sehr dichten, aber auch mitreißend bildersatten und rhythmischen 90 Minuten bietet die Doku "Africa Rising" einen Ritt durch (fast) alles, das in Afrika seit der Unabhängigkeit der ersten Staaten von den europäischen Kolonialherren Ende der 50-er geschah.
Dabei kommt auch die Politik nicht zu kurz, selbst wenn der Fokus des Auftaktfilms zum neuen "Schwerpunkt Afrika" bei ARTE auf kulturellen Phänomenen, Errungenschaften und Einflüssen des Kontinents auf den Rest der Welt liegt: Miriam Makeba, Papa Wemba, Manu Dibango, Fela Kuti, Wizkid oder Die Antwoord waren oder sind Weltstars aus Afrika. In vielen Interviews, Konzertausschnitten, aber auch einer Menge historischem Material und Straßenszenen von heute lässt "Afrika Rising" den Blick schweifen und erklärt Einflüsse des "schwarzen Kontinents" auf seine Diaspora in den USA und Europa, in der Künstler wie James Brown, Bob Marley oder Public Enemy ihr eigenes Bild von Afrika hinterlassen haben.