Ein Pfeifen, Rauschen, Zischen, Summen oder Ohrenklingeln: Laut deutscher Tinnitus Liga hat jeder Vierte schon mal Ohrgeräusche wahrgenommen. Bei den meisten verklingen sie schnell wieder. Bleiben sie jedoch langfristig, leidet man unter Tinnitus. Etwa drei Millionen Menschen sind in Deutschland von einem solchen betroffen. Die Behandlung eines chronischen Tinnitus läuft normalerweise über einen HNO-Arzt oder einen Psychotherapeuten. Während sich manche der Therapieansätze, wie etwa die kognitive Verhaltenstherapie, oder das Tinnituscounseling, bei dem man Informationen über den Tinnitus erhält, als wirksam herausgestellt haben, fehlt es für die Behandlungen mittels einer App noch an Evidenz. Dennoch werden mittlerweile die Kosten für einige Apps sogar von der Krankenkasse übernommen – allerdings nur, wenn der Arzt sie verordnet. Dazu zählen Kalmeda und Tinnitracks. Wer unter einem Tinnitus leidet, sollte als Erstes den Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Denn wer sich einfach eine App zur Behandlung herunterlädt, läuft im schlimmsten Fall Gefahr, die Symptome noch zu verstärken.