Amour fou im Kalten Krieg
02.10.2025 • 20:15 - 20:55 Uhr
Info, Zeitgeschichte
Lesermeinung
Dorothee Röseberg ist in Frankreich mit einer „Ente“ unterwegs – nur wenige DDR-Bürger haben das Glück, nach Frankreich reisen zu dürfen, um dort das berühmte Savoir-vivre zu erleben.
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Mit DDR-Mode in Paris: Ute Lindner 1987 an der Seine
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Die französische Delegation aus Montreuil in Cottbus: Ab 1959 entstehen vor allem mit kommunistisch regierten Städten Frankreichs ostdeutsch-französische Städtepartnerschaften.
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Originaltitel
Amour fou im Kalten Krieg - Frankreich und die DDR
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Zeitgeschichte

Amour fou im Kalten Krieg

Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Wendezeit ist Frankreich an der Existenz der DDR interessiert. Denn die deutsche Teilung gilt als Absicherung, dass es so schnell kein großes, starkes und potenziell bedrohliches Deutschland mehr gibt. Doch die Beziehung zwischen der DDR und Frankreich ist lange durch die Nicht-Anerkennung der DDR als souveräner Staat geprägt. Ab 1959 ändert sich das, denn vor allem mit kommunistisch regierten Städten Frankreichs entstehen ostdeutsch-französische Städtepartnerschaften. Die SED-Regierung wirbt so für sich als antifaschistisches, friedliches Deutschland und versucht eine diplomatische Anerkennung von unten zu erreichen. Jeden Sommer kommen nun Tausende französische Kinder aus kommunistischen Arbeiterfamilien in DDR-Ferienlager. Fahnenappelle, Sportwettkämpfe und kulinarische Unterschiede sind für die jungen Franzosen ein Kulturschock. Frankreich wird für viele DDR-Bürger zum Land der Sehnsüchte und Träume. Doch nur wenige DDR-Bürger haben das Glück, dorthin reisen zu dürfen, um dort das berühmte "savoir vivre" zu erleben. Mit Erich Honecker beginnt Anfang der 1970er-Jahre eine kulturpolitische Liberalisierung. Berühmte französische Stars wie Gilbert Bécaud und Mireille Mathieu feiern große Erfolge auf DDR-Bühnen und in Fernsehshows. Denn französische Chansons, Literatur und Filme treffen den Nerv der Ostdeutschen. Eine kleine Sensation ist 1984 die Eröffnung eines französischen Kulturzentrums in Ostberlin "Unter den Linden", das zu einer Oase im real existierenden Sozialismus wird. Es bleibt das einzige westliche Kulturinstitut in der DDR.

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