Starbesetzt nimmt die US-Action-Komödie "Central Intelligence – Zwei Buddies gegen die CIA" das Agenten-Genre auseinander.
An US-amerikanischen Action-Komödien lässt sich der Zustand Hollywoods meist gut ablesen. Ob es nun jedoch ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, wenn ein Agenten-Klamauk derart starbesetzt daherkommt wie "Central Intelligence – Zwei Buddies gegen die CIA" – darüber lässt sich vortrefflich streiten. Dwayne "The Rock" Johnson und Kevin Hart, das Dreamteam aus "Jumanji: Willkommen im Dschungel" (2017), durfte hier im Jahr 2016 erstmals als Duo infernale auf der Leinwand agieren. Regie führte mit Rawson Marshall Thurber ein Comedy-Experte, dem 2013 mit "Wir sind die Millers" ein veritabler Überraschungserfolg gelang. Das ZDF zeigt die Buddy-Spion-Geschichte nun im Rahmen seines Montagskinos als Freee-TV-Premiere zu später Stunde.
Johnson gibt den Idealtypus des Amerikaners, der sich vom Loser zum Winner mausern konnte: In seiner Jugend wegen seines Übergewichts (wundervoll: The Rock spielt sich als dicken Teenager selbst) und seiner Nerd-Art gehänselt, glänzt Bob inzwischen als CIA-Spion mit Mega-Muskelpaketen – wenn auch mit seltsamen Eigenarten. Aus Anlass des Klassentreffens trifft er nach 20 Jahren auf seinen alten Kumpel Calvin (Kevin Hart), der damals als beliebter Mitschüler einer der wenigen war, die für Bob Partei ergriffen. Calvin wandelte sich in all den Jahren hingegen zum drögen Buchhalter, der seiner wilden Zeit hinterhertrauert.
Bob bietet ihm die Gelegenheit, aus dem tristen Alltag auszubrechen: Er will seinen einstigen Klassenkameraden für eine Top-Secret-Agenten-Mission gewinnen – mit seinen Fähigkeiten kann er die Übergabe gestohlener Codes der US-Raketenabwehr verhindern. Noch bevor Calvin seinen berechtigten Zweifeln an der halsbrecherischen Aktion Ausdruck verleihen kann, findet sich das Büro-Weichei samt Knarre inmitten eines actionreichen Abenteuers wieder.
Die Geschichte um Terroristen, Codes und Raketen ist natürlich völlig hanebüchen. Im Zentrum steht die im Komödiengeschäft altbewährte Buddy-Story zwischen zwei völlig verschiedenen Kumpels. Der eine ein starkes und unbedarftes Riesenbaby, der andere ein fahriges Nervenbündel: Das funktioniert seit Jahrzehnten zuverlässig.
Johnson kutschiert seinen Sidekick Hart in bester Slapstikmanier im Büro-Postwägelchen umher, schaukelt ihn als Fake-Therapeut wie ein Baby auf dem Schoß und bringt ihn in allerlei heikle Situationen, die der unschuldige Jedermann mit übertriebener Mimik und theatralen Ausrufen des Entsetzens quittiert. So albert "Central Intelligence" müde vor sich hin, ab und zu bekommen CIA-Agenten oder Terror-Schurken lahm inszeniert auf die Mütze, während zwischendurch die Moralbotschaften der Geschicht' immer wieder kolportiert werden: Sei du selbst, trau dich mal was und hilf' anderen. Gähn.