Corleone. Pate der Paten
27.08.2019 • 21:45 - 23:05 Uhr
Report, Dokumentation
Lesermeinung
Salvatore "Totò" Riina im Alter von 33 Jahren: Von den italienischen Medien wurde Riina wegen seiner Skrupellosigkeit und Brutalität als "Bestie" bezeichnet.
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Der italienische Journalist des Giornale di Sicilia, Mario Francese, enthüllte als erster die Rolle von Totò Riina und den Corleonesi in der sizilianischen Mafia und wurde deshalb am 26. Januar 1979 getötet.
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Salvatore "Totò" Riina im Alter von 20 Jahren: Von den italienischen Medien wurde Riina wegen seiner Skrupellosigkeit und Brutalität als "Bestie" bezeichnet.
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Hint
Synchronfassung, Online verfügbar von 27/08 bis 26/10
Produktionsland
Frankreich
Produktionsdatum
2013
Altersfreigabe
16+
Report, Dokumentation

Die mörderische Karriere des "Boss der Bosse"

Von Andreas Schoettl

Die zweiteilige Dokumentation "Corleone. Pate der Paten" beleuchtet den blutigen Mafia-Krieg, der zwischen 1977 und 1994 mitten in Europa geführt wurde.

Es beginnt mit einer gewaltigen Explosion. Auf dem Weg zu seinem Wochenendhaus bei Palermo auf Sizilien wird der Richter Giovanni Falcone in seinem Auto in die Luft gesprengt. Mit ihm sterben am 23. Mai 1992 Falcones Ehefrau Francesca Morvillo und drei Leibwächter. An der Autobahn A29 bei Capaci hatten die Attentäter eine 500-Kilogramm-TNT-Bombe gelegt. Der hinterhältige Mord an Falcone war der Höhepunkt eines blutigen Mafia-Krieges, der zwischen 1977 und 1994 mitten in Europa tobte. Für den Anschlag musste sich Giovanni Brusca, ein Anführer der Cosa Nostra, verantworten. Er konnte 1996 verhaftet werden. Auftraggeber allerdings war Salvatore "Totò" Riina.

Um den "Boss der Bosse" stellt der französische Regisseur Mosco Levi Boucault in "Corleone. Pate der Paten" die blutigen Machenschaften der sizilianischen Mafia dar. Riina galt 20 Jahre lang als einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten. Durch seine Verbrecherkarriere wurde ihm nicht umsonst der Beiname "Bestie" verpasst. Rund 40 Menschen soll Riina ermordet haben, bis zu 4.000 hat er umbringen lassen.

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In Boucaults Film schildern unter anderem ehemalige Mafia-Killer, wie Riina zu einem "Boss der Bosse" werden konnte. Aufgewachsen in Corleone, einem Städtchen 60 Kilometer südlich von Palermo, beging er bereits im Alter von nur 19 Jahren seinen ersten Mord. Durch einen brutal ausgetragenem Clan-Kampf, bekannt als Erster Großer Mafiakrieg von 1962 bis 1969, stieg Riina schließlich in das Triumvirat der Cosa Nostra auf. In dieser Stellung schuf er ein Klima des Schreckens. Der Mafia-Boss beschrieb seine Lebensphilosophie einmal so: "Du musst alle Möglichkeiten ausnutzen, um dein Ziel zu erreichen, und alle möglichen Hindernisse eliminieren."

Kampf gegen die Mafia

Es war die Ermordung des Carabiniere Carlo Alberto Dalla Chiesa, die 1982 die eine Bluttat zu viel war. Die Staatsanwaltschaft von Palermo gründete einen sogenannten Anti-Mafia-Pool und machte Jagd auf Riina. Allen voran machten die jungen Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino den Kampf gegen die Mafia zu ihrer Lebensaufgabe. Es gelang ihnen, einen Maxi-Prozess gegen 475 Angeklagte zu eröffnen. Riina wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, blieb allerdings flüchtig.

Borsellino und Falcone, wie zu Beginn der Dokumentation zu sehen, bezahlten ihren Mut mit dem Leben. Wenigstens konnte Riina doch noch zur Rechenschaft gezogen werden. Er wurde 1993 verhaftet und starb 2017 im Alter von 87 Jahren im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses in Parma. Bis zum Schluss zeigte er keinerlei Reue.

Boucaults beeindruckende Dokumentation ist Mittelpunkt eines spannenden Themenabends bei ARTE rund um die blutigen Machenschaften der Mafia. Ab 20.15 Uhr zeigt die Dokumentation "Das Gift der Mafia", wie die 'Ndrangheta mit illegalen Müllgeschäften Millionen um Millionen einnahm. Der Film "Selfie – Tod mit 16 in Neapel" wiederum begibt sich auf Spurensuche des Schicksals von Davide Bifolco. Der Junge wurde in dem berüchtigten Viertel Traiano von einem Polizisten erschossen. Der Beamte hielt Davide für einen flüchtigen Mafioso. Der Filmemacher Agostino Ferrente bat zwei von Davides Freunden, ihr Wohnviertel und ihren Alltag mit einem Smartphone im Selfie-Modus zu filmen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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