Der Barcelona-Krimi: Blutiger Beton
28.05.2020 • 20:35 - 22:05 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
ARD Degeto
„DonnerstagsKrimi im Ersten“: Drehstart für den dritten „Barcelona-Krimi“ -
In den Hauptrollen spielen Leinwand-Star Clemens Schick, der sich als eigenwilliger Ermittler Xavi Bonet mit viel Empathie um das traumatisierte Mädchen kümmert, und Anne Schäfer als seine verlässliche Kollegin Fina Valent, die überraschend zur neuen Chefin der Einheit ernannt wird.

Neben Tara Fischer stehen Jule Gartzke, Emilia Packard, Almut Zilcher, Eva Bay, Claudia Geisler-Bading, Martin Neuhaus, Thomas Bading, Carlos Lobo u.v.a. vor der Kamera des mehrfach ausgezeichneten Johannes Louis. Regietalent Isabell Šuba, die mit ihrem preisgekrönten Langspielfilmdebüt „Männer zeigen Filme & Frauen ihre Brüste“ viel Aufsehen erregte, übernimmt erstmals die Regie in einem Fernsehfilm. Die Dreharbeiten in Barcelona und Umgebung dauern voraussichtlich bis 16. November 2018 an.

„Der Barcelona-Krimi – Entführte Mädchen“ (AT) ist eine Produktion der Dreamtool Entertainment im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste. Produzenten sind Stefan Raiser und Felix Zackor. Die Redaktion liegt bei Katja Kirchen (ARD Degeto). Das Drehbuch wurde von Peter Koller geschrieben.
Im 3. Fall dreht es sich um eine entführte Teenagerin, deren Spur die beiden Kommissare Xavi Bonet (Clemens Schick) und Fina Valent (Anne Schäfer) zu mehreren ungeklärten Mordfällen führt.
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Isabella Gutierrez (Isabella Parkinson, Mitte.) bekommt Besuch von Kommissar Xavi Bonet (Clemens Schick) und Partnerin Fina Valent (Anne Schäfer).
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Catalina (Yasemin Cetinkaya) und Xavi (Clemens Schick).
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Clemens Schick (Xavi Bonet).
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Originaltitel
Der Barcelona Krimi
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2020
Serie, Krimireihe

Eine Reise nach Nirgendwo

Von Wilfried Geldner

Endlich: Im vierten Barcelona-Krimi mit Clemens Schick und Anne Schäfer als Kommissare Fina Valent und Xavi Bonet sind die Bauspekulanten und Luxussanierer von Barcelona an der Reihe. Doch die Geschichte ist allzu familiär.

Die Wohnungspreise stiegen ins Uferlose, der Tourismus boomte, die Baulöwen und Grundstücksspekulanten rieben sich in Barcelona die Hände. Und natürlich war auch Korruption im Spiel. – Zweifellos ein Krimistoff und eine Bühne für finstere Gestalten. Im vierten Barcelona-Krimi "Blutiger Beton" läuft allerdings alles auf eine hausinterne Familienfehde zu. Das Problem der Gentrifizierung wird verkleinert und entpolitisiert. Nur haarscharf schrammt man am stets so gern genommenen Eifersuchtsmotiv vorbei.

Einen Krimi, und schon gar einen, der neben einem Mordfall auch ein wenig Lust am Reisen wecken will, sollte man nicht mit der Wirklichkeit verwechseln. Die Story dieses Barcelona-Films macht ja zunächst mal durchaus Sinn. Ein Baulöwe wird ermordet, viele geraten in Verdacht: Der Tote war mit seinem Auftraggeber zerstritten, einem Großinvestor, der sich von ihm trennen wollte. Und auch die Entmieteten, die im Lauf der Zeit bereits ihre Wohnung verloren oder gar den Arbeitsplatz, hätten sicher ein Motiv. Dass es gar einer aus der protestierenden Hausbesetzerszene, in Barcelona "Okupa" genannt, gewesen sein könnte, ist da schon ein eher abwegiger Gedanke. Vom Farbbeutelwurf, der Hausbesetzung und den Massenprotesten ist es bis zum Mord noch ein großes Stück des Weges. Das weiß auch Xavi Bonet, der Kommissar im Buschhemd, den Clemens Schick stets mit nach innen gerichtetem, strammem Idealismus spielt.

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In Barcelona kennt offenbar jeder jeden

Seine Szenen mit Ruben (Michael Sideris), einem alten Freund aus Kindertagen, sind in diesem Film die schönsten. Auf einer Parkbank – es geht auch ohne Sightseeing-Perspektive – werden alte Zeiten beschworen und unaufdringlich die heutigen Verhältnisse beklagt. Dass Ruben unter den jungen Protestlern der verlorene Alte ist und zudem an der ehelichen Trennung leidet, ist eine Geschichte, die in ihrer Prägnanz über dem ansonsten breiten Trivialgeschehen steht.

Kaum zu glauben ist ja, dass Fina Valent, die immer etwas überdrehte Kommissarin (Anne Schäfer), einst ausgerechnet die Gefährtin des schurkischen Großinvestors und Hauptverdächtigen (Michael Rotschopf) gewesen ist. Zu allem Überfluss wird vom Drehbuch (Timo Berndt) auch noch Finas halbwüchsiges Töchterchen an den über die Maßen ins Zwielicht gerückten Sohn des Ermordeten mithilfe einer Liebesbeziehung gekoppelt. Man trifft sich – in Barcelona kennt offenbar jeder jeden. Erstaunlich, wie wenig Nähe dann trotzdem entsteht, wie viele tiefsinnige Sprechblasen gesprochen werden müssen. Doch letztlich fehlt der Mut zur politischen Alltäglichkeit. Es muss ja nicht das Vorbild Francesco Rosi sein ("Hände über der Stadt"), es genügten auch schon "Donna Leon" und die Skandale von Venedig.

Der Barcelona-Krimi: Blutiger Beton – Do. 28.05. – ARD: 20.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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