Der Vorname
25.07.2022 • 20:15 - 21:40 Uhr
Spielfilm, Komödie
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prisma-Redaktion
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Originaltitel
Der Vorname
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
6+
Kinostart
Do., 18. Oktober 2018
Spielfilm, Komödie

Sein Sohn Adolf

Von Jasmin Herzog

Darf man sein Kind Adolf nennen? Und wie ehrlich sollte man zu seinen engsten Freunden sein? Beide Fragen werden in der Komödie "Der Vorname" ausführlich und spannend thematisiert. Das Erste zeigt den Film zur Primetime, in einigen Monaten startet die Fortsetzung in den Kinos.

Wie würde man reagieren, wenn der eigene Bruder, Schwager und Freund mitteilt, er möchte sein erstes Kind Adolf nennen? Genau diese Frage beschäftigt fünf Freunde in der Kinokomödie "Der Vorname" (2018). Ist es gerechtfertigt, dass ein Name, nur weil ein Diktator ihn getragen hat, verbannt wird? Die abendliche Runde wirft sich fröhlich und mit aller Wucht alles an den Kopf, was man sich eigentlich nur denken und niemals aussprechen sollte. Sönke Wortmanns Remake des französischen Films "Le Prénom" ist nicht nur hochkarätig besetzt und thematisch relevant, sondern auch brillant gespielt und herrlich komisch. Das Erste wiederholt den Film jetzt zur besten Sendezeit.

Stephan (Christoph Maria Herbst), ein angesehener Professor, und seine Frau Elisabeth (Caroline Peters) erwarten Gäste: Elisabeths Bruder Thomas (Florian David Fitz), seine Freundin Anna (Janina Uhse) und der gemeinsame Freund René (Justus von Dohnányi) kommen zum Essen. Doch noch bevor die Gabel ein erstes Mal gehoben wird, sinkt die Laune in den Keller. Thomas wird bald Vater und lässt die Runde raten, welchen Namen er wählen wird. Während bei "Donald" noch alle lachen, vergeht ihnen ebendieses kurz darauf: Er möchte seinen Sohn Adolf nennen.

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Messerscharfe Dialoge und ein kurzweiliges Vergnügen

Das sei nicht sein Ernst, staunt die Runde. "Ist auch nicht mein Ernst, sondern mein Adolf", kann Thomas scherzen. Es entsteht eine hitzige und zugleich spannende Diskussion, ob man denn in heutigen Zeiten sein Kind nach einem Diktator benennen darf. Dabei ist Thomas politisch weder rechts noch argumentiert er so, sondern – und das weiß der Rest noch nicht – hat sich einfach einen gehörigen Scherz erlaubt. Doch bis das auffällt, werden so viele relevante Thesen durch den Raum geworfen, dass der Zuschauer kaum hinterherkommt. Der unschöne Scherz findet seinen unterhaltsamen Höhepunkt, wenn die hochschwangere Anna verspätet eintrifft und nichts von alldem weiß.

Die thematische Gewichtung in "Der Vorname" unterscheidet sich vom französischen Film, passt dadurch aber perfekt in die Zeit. Anders als bei "Le Prénom" verbindet Thomas und Stephan keine innige Freundschaft, stattdessen sind die beiden erbitterte Kontrahenten, was Wortmann geschickt einsetzt, um die Spannung den gesamten Film lang aufrechtzuerhalten. Die Komödie überzeugt mit messerscharfen Dialogen, die schnell durch den Raum fliegen. Ein kurzweiliges Vergnügen, das, gerade weil es nicht jede These lange ausschmückt, authentisch wirkt. Man fühlt sich, als säße man selbst mit am Esstisch. Es ist beeindruckend, wie Sönke Wortmanns Komödie keine große Kulisse braucht und den Fokus auf Worten und Figuren lässt.

Am 20. Oktober startet die Fortsetzung des Films im Kino. Der Titel, klar: "Der Nachname". Erneut übernimmt Sönke Wortmann die Regie. Alle Hauptdarsteller sind wieder mit dabei. Zwischen den Familien brechen dann bei einem Ausflug nach Lanzarote alte Konflikte wieder auf.

Der Vorname – Mo. 25.07. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Der Vorname"

Darsteller

Caroline Peters 2022 bei der Premiere von "Der Nachname".
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Iris Berben
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