Der Zürich-Krimi
28.02.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Reihe, Krimireihe
Lesermeinung
Borchert (Christian Kohlund) stößt auf verdächtige Reisen seines Mandanten in Krisengebiete.
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Borchert (Christian Kohlund, li.) befragt den Imam Sheik Ibrahim Al-Khatib (Neil Malik Abdullah, Mitte) nach Julian Stolz.
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Tommy (Anselm Bresgott), dem Ateliernachbarn seines Mandanten.
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Dominique (Ina Paule Klink) trifft sich zu einem Date mit Hauptmann Furrer (Felix Kramer).
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Zum Leidwesen von Hauptmann Furrer (Felix Kramer) nimmt Borchert (Christian Kohlund, li.) eigene Ermittlungen auf.
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Borchert spricht mit Julians Mutter Lisa (Valery Tscheplanowa) über seinen Vater.
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Lisa Stolz (Valery Tscheplanowa) sorgt sich um ihren Sohn.
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Borchert (Christian Kohlund, li.) nimmt den Vater (Kai Wiesinger) seines Mandanten ins Visier.
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Borchert (Christian Kohlund) und Dominique (Ina Paule Klink) übernehmen ein ungewöhnliches Mandat.
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Borchert (Christian Kohlund) und Dominique (Ina Paule Klink) verteidigen einen Kunststudenten, der im Koma liegt.
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Borchert (Christian Kohlund) und Dominique (Ina Paule Klink) verteidigen einen Kunststudenten, der im Koma liegt.
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Borchert (Christian Kohlund) und Dominique (Ina Paule Klink) übernehmen ein ungewöhnliches Mandat.
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Der Imam Sheik Ibrahim Al-Khatib (Neil Malik Abdullah, vorne) ist Oberhaupt einer islamischen Gemeinde.
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Borchert (Christian Kohlund) stößt auf einen jungen Islam-Anhänger (Mirza Sakic).
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Borchert (Christian Kohlund, li.) wird von einer Gruppe Araber angegriffen und verletzt. Der Imam Sheik Ibrahim Al-Khatib (Neil Malik Abdullah) kommt ihm zur Hilfe.
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Lisa Stolz (Valery Tscheplanowa) und ihr Sohn Julian (Justus Czaja) haben einen Streit.
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Hauptmann Furrer (Felix Kramer) und sein Kollege Urs Aeggi (Yves Wüthrich) ermitteln.
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Thomas Borchert (Christian Kohlund) wohnt in einem Trailer auf dem Anwesen seiner Familie.
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Borcherts Mandant hatte Kontakt zu Said Allawi (Alireza Bayram).
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Thomas Borchert (Christian Kohlund) und Dominique Kuster (Kathrin Bauerfeind)
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2019
Reihe, Krimireihe

Ein Kunststudent wird aus dem Weg geräumt

Von Wilfried Geldner

Fünfter Fall für Thomas Borchert (Christian Kohlund) den "Anwalt ohne Lizenz": Ein Kunststudent wird mitten in Zürich von zwei Limousinen umgefahren.

Unter den Märchenerzählern im Donnerstagskrimi des Ersten ist Christian Kohlund, einst Arzt in der "Schwarzwaldklinik" und Hoteldirektor im "Traumhotel", zweifellos der mit der breitesten Brust und der sonorsten Stimme. Als Thomas Borchert, der "Anwalt ohne Lizenz", geht er im "Zürich-Krimi" dorthin, wo es wehtut. Schließlich hat der aus Frankfurt zurück in die Schweiz Geflüchtete ja noch was gut zu machen – Korruption wurde ihm vorgeworfen. Mit schweizerischer Gemächlichkeit, jedoch ohne Schwyzerdütsch, geht er seine Fälle an. Viel Privatleben gönnt man ihm dabei nicht, und auch das Zürcher Lokalkolorit – es wurde von den Eingeborenen heftig bemängelt – bleibt ihm weitgehend verwehrt. In der fünften Folge, "Borchert und die mörderische Gier", weckt der Hilferuf eines Kunststudenten Borcherts väterlichen Instinkt. Der Student scheint den Islamisten zugetan.

Aus dem "Zürich der Banken, Beamten und Bonzen" dringt der Anwalt, der zum schwarzen Anzug die blaue Krawatte wie einen Gerichtsausweis trägt, diesmal ein wenig heraus. Auf dem Anrufbeantworter der Kanzlei, in der er arbeitet, hat sich ein junger Mann in Angst mit dem Satz: "Ich brauche Hilfe" gemeldet. Als man ihn kontaktieren will, liegt er bereits im Koma, zwei schwarze Limousinen haben ihn auf seinem Motorrad abgedrängt.

Borchert, der sich an den eigenen, vor zehn Jahren verunglückten Sohn erinnert fühlt, recherchiert allerorten. Als er ein modernes Appartementhaus am Flughafen besucht, in dem der Kunststudent wohnt, jammern bereits gefährlich orientalische Oboen. Julian, so heißt der Student, ist ein uneheliches Kind, um das sich der Vater nie gekümmert hat – jedenfalls behauptet das die Mutter. Borchert findet dann in Julians Appartement eine Ausgabe des Koran – gut möglich, dass Julians Verfolger Islamisten oder deren Gegner gewesen sind. Für Dominique, Borcherts etwas steife Chefin (Ina Paule Klink), ist der Fall klar: Julian ist der Prototyp des vereinsamten, allein gelassenen Sohnes, der islamistischen Werbern leicht zum Opfer fällt.

Immer wieder ist der – wie seine Professorin versichert – begabte Student in den Nahen Osten geflogen. Ging es um Waffenhandel, Kriegsdienste, oder doch bloß um Kunstrettung im Kriegsgebiet? Weit vor wagt sich der Anwalt auf das Gebiet der Zürcher Muslime. Mal wird er vom Imam sanft über die Gewaltlosigkeit des Islam belehrt, mal holt er sich im Freizeittreff eine blutige Stirn. Borchert kommt jedenfalls zu der Überzeugung, dass "Fanatiker keine Korane verteilen" sollten.

Für so einen Donnerstagskrimi sind solche Erkenntnisse schon eher die Ausnahme als die Regel. Schade, dass das Krimimärchen vom Kunststudenten und dem väterlichen Anwalt, der ihn rettet, dann doch noch in hektisches Schlingern gerät. Wieviel Klischee muss sein? Den Figuren müsste mehr Spielraum gegeben werden – draußen und drinnen in der Kanzlei. Aber es gibt immerhin ein paar schöne Momente, etwa wenn Borchert Julians Vater, den großartig verstockten Kai Wiesinger, zur Rede stellt und dabei Roland Suso Richter (Regie) Gut und Böse wie in einem Superman-Film aufeinanderprallen lässt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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