Ein starkes Team
19.10.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Das Ehepaar Vierach (Johanna Gastdorf, l. und Rolf Kanies, 2.v.l.) wird von Otto (Florian Martens, 2.v.r.) und Linett (Stefanie Stappenbeck, r.) informiert, dass ihr Sohn tot aufgefunden wurde.
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Ralle (Christian Koerner) hat Henriette (Johanna Ingelfinger) gestellt und bedroht sie mit der Waffe.
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Ralle Kaufmann (Christian Koerner) verlangt die Unterlagen von Henriette Vollborn (Johann Ingelfinger), sie von ihm das versprochene Geld.
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Linett (Stefanie Stappenbeck, l.) und Otto (Florian Martens) erfahren von Henriette (Johanna Ingelfinger, M.) etwas über Boris, der ihr Kunde war.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Serie, Krimireihe

Korruption am Bau – für Einserschüler

Von Wilfried Geldner

Unter dem Kies einer Baustelle liegt eine Leiche. Alsbald findet das "starke Team" Otto Garber, Linett Wachow und Sebastian Klöckner heraus, dass hier Korruption im Bauwesen eine wichtige Rolle spielt.

Ein Mann mäht mit seinem Schaufelbagger auf dem Gelände einer Abbruchhalle alles nieder. An den Wänden hängen Transparente, die einen Baustopp erzwingen wollen. Doch die Gründer eines Begegnungszentrums hatten offensichtlich keine Chance. Die Wut des Mannes mit dem Schaufelbagger scheint jedoch einem Ehestreit zu entspringen. Heftig geraten Hannes und Maike Maischen (Max Simonischek, Chiara Schoras) aneinander. So heftig, dass der Mann das Auto der Ehefrau mit einem Kiesberg überschüttet. – Die 79. Folge der ZDF-Reihe "Ein starkes Team" ("Tödliche Seilschaften", Regie: Johannes Grieser) hat einen starken Beginn und birgt eine deftige Behauptung: Es grassiert Korruption beim Bauen in Berlin.

Leider wird der Fall in seinem Kern sehr verwirrend. Einser-Schüler wie etwa der Kriminaldirektor Reddemann (Arnfried Lerche) sind gefragt, um die Machenschaften zwischen einem korrupten Senator und einem kriminellen Baulöwen (Schon wieder: Andreas Bezzel) zu erläutern. Eigentlich schade drum – da bleiben wir lieber so blöde zurück wie Otto, der alte Sprücheklopfer (Florian Martens), der zugibt: Ich hab's nicht kapiert! – Macht aber nichts, denn der Fall bleibt auch ohne Mathematik-Analyse bunt.

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Parallel kommen mehrere Täter für den Mord an einem Mann infrage, der plötzlich wundersam unter dem Kies sichtbar wird. Was hatte der Sohn eines Bausenators von den Machenschaften seines Vaters gewusst? Wollte er ihn etwa vor Ort überführen? Dokumente jedenfalls, die den Senator und seinen Geschäftsfreund hätten überführen können, bleiben nach dem Tod des Sohnes verschollen.

Was folgt, ist ein emsiges Recherchieren der drei von der Berliner Mordkommission, die es im Übrigen diesmal mit einem recht hartnäckigen Gelegenheitsrückkehrer Sputnik (Jaecki Schwarz) zu tun bekommen. Sputnik hat einen Nachfolger des "Kommissar Rex" mit aufs Revier gebracht. Juri, so heißt der, soll so lange dort behalten, bis Sputnik den verrenteten Vierbeiner weiterverkaufen kann. Gefährlich sieht dieser Juri aus. Wenn er bellt, sagt Sputnik zu Otto: "Nicht so laut!" Leckerli helfen in jedem Fall – allerdings findet sich alsbald das verdaute Ergebnis unter dem Tisch im Revier.

Was die Recherchen der Kommissare anbetrifft, so kommen wir hier immer wieder vom Hölzchen aufs Stöckchen, wir kehren beispielsweise bei Damen ein, die den Senatorensohn immer mal bei sich empfangen haben – darunter eine Prostituierte, die sehr gefährlich wirkt und argumentiert, ihr waren gar Vater und Sohn verfallen. Aber es gibt auch eine brave Frau, die sehr viel weiß. Sie gibt ihren behinderten Mann für ihren Bruder aus und hat ihre Wohnung "zum Bruchbudenpreis" bezogen, wie das Otto so trefflich nennt. Ein Baustellenunfall sollte verborgen werden, so viel sei gesagt – nie wurden Kranken- und Sozialversicherungen vom Baulöwen bezahlt. Doch warum sollte ausgerechnet sie den Sohn des Senators ermordet haben?

Viele Dramen, darunter weit zurückliegende, wurden von Drehbuchautor Timo Berndt in diesem Fall mit einander verkoppelt. Kaputte Ehen, Hass bis zur Selbstzerstörung – die Stoffe hätten glatt für mehrere Filme gereicht. So aber, im Serienlook, wirken die Szenenwechsel – mal sind die Bösewichte unter sich, mal deren Opfer, mal wieder die Polizei – sehr abrupt und angestrengt. Graffitti-Wände in Abbruchbauten ersetzen wirklichkeitsnähere Milieus. Wer aber will, kann seinen Showdown mit viel Pistolengefuchtel gleich mehrfach haben. Verständlich, dass ihm danach der Kantinensalat nicht mehr schmecken will. Womit es ihm genau wie dem Polizeihund Juri ergeht, dem heimlichen Star dieses Berliner Korruptions-Spektakels, das in seinen arg sorgsam ausgebreiteten Einzelheiten allzu verzettelt wirkt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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