Einigkeit, Verdruss und Freiheit - 35 Jahre Deutsche Einheit
30.09.2025 • 20:15 - 21:00 Uhr
Info, Zeitgeschichte
Lesermeinung
Eine beliebte Beschäftigung auf dem bundesweit größten Simsontreffen in Zwickau: Das Hinterrad durchdrehen lassen, bis es ordentlich qualmt und der Reifen platzt.
Vergrößern
In der Doku "Einigkeit, Verdruss und Freiheit" geht Filmemacherin Birgit Wärnke der Frage nach, wie vereint Deutschland 35 Jahre nach der Einheit ist. Im thüringischen Niederbösa gibt es zur Wiedervereinigung auch sehr kritische Stimmen.
Vergrößern
Vor der Wende schraubte Petra Peterhänsel im VEB Automobilwerk Eisenach am Wartburg, heute leitet sie das BMW Werk in Leipzig. Damit ist sie eine von wenigen Ostdeutschen, die es in eine Spitzenposition geschafft hat.
Vergrößern
Wolfgang Herzig (l.) und Wolfgang Kolditz (r.) sind im Traditionsverband der Nationalen Volksarmee. Sie sind enttäuscht, wie die Deutsche Einheit vor 35 Jahren lief und ärgern sich, dass ihre Lebensleistungen nicht anerkannt werden.
Vergrößern
Originaltitel
Einigkeit, Verdruss und Freiheit - 35 Jahre Deutsche Einheit
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Zeitgeschichte

Einigkeit, Verdruss und Freiheit - 35 Jahre Deutsche Einheit

Am 3. Oktober 1990 wurde aus zwei deutschen Staaten ein Deutschland. Für die Menschen aus der DDR änderte sich alles. Für die Menschen im Westen nur wenig. Wie vereint sind wir heute? Der Verdruss im Land, die Unzufriedenheit, scheinen zuzunehmen - vor allem im Osten. Aber was sind dafür die Gründe? Wie blicken die Menschen heute, 35 Jahre nach der Wiedervereinigung, auf ihre Heimat, ihr Leben und das "System" Bundesrepublik? Der Film von Birgit Wärnke geht auf Spurensuche und spürt den Stimmungen im Osten nach - etwa bei einem Kneipenabend in dem kleinen thüringischen Dorf Niederbösa. Dort haben mehr als 60 Prozent zuletzt die AfD gewählt. Woher kommt die Unzufriedenheit in der idyllischen 130-Seelengemeinde? Oder bei dem bundesweit größten Simsontreffen in Zwickau, das vor allem viele junge Männer anzieht, die vier Tage ihre DDR-Kult-Mopeds und ihre ostdeutsche Identität feiern. Die Doku erzählt auch die Geschichte von Petra Peterhänsel, die in der DDR im VEB Automobilwerk Eisenach ihre Ausbildung bei Wartburg gemacht hat und mittlerweile das BMW-Werk in Leipzig leitet. Sie ist eine der wenigen Ostdeutschen, die es in eine Spitzenposition geschafft hat. Nur eine Ausnahme? Warum sind 35 Jahre nach der Einheit Ostdeutsche in Führung immer noch so unterrepräsentiert? Und was hat es mit dem Osten gemacht, dass die Bevölkerung seit 1990 um 15 Prozent geschrumpft ist und so viele Menschen in den Westen abgewandert sind? Immer im Osten geblieben ist Jan "Monchi" Gorkow. Er ist Frontmann der Punkband "Feine Sahne Fischfilet", die sich gegen Rechtsradikalismus engagiert. "Monchi" ist in Mecklenburg-Vorpommern geboren, für ihn wäre es keine Option in den Westen zu gehen. Die Doku begleitet ihn auf sein "Wasted in Jarmen"-Festival mit dem er und seine Band auf das schauen möchten, was verbindet und nicht auf das, was trennt. Für "Monchi" sind politische Unterschiede nicht unbedingt Ost-West Unterschiede, sondern vor allem eine Frage von Stadt und Land. Und dann sind da noch die ehemaligen NVA-Offiziere, die sich heute noch regelmäßig treffen und über die Wiedervereinigung - so wie sie gelaufen ist - enttäuscht sind. Auch, weil sie sich ihren Lebensweg ganz anders vorgestellt hatten. Längst haben sie das Gefühl nicht mehr alles sagen zu dürfen - vor allem, wenn es um ihren Blick auf Russland geht, der sich von der Mehrheitsmeinung fundamental unterscheidet. Wie prägen unterschiedliche Erfahrungen, Sichtweisen und Identitäten? Davon erzählen im Film auch prominente Ostdeutsche - wie die Schauspielerin Christiane Paul, die Politlegende Gregor Gysi, der Soziologe Steffen Mau, der Regisseur Christian Schwochow und die Journalistin Valerie Schönian.

Das beste aus dem magazin

Emilia Schüle im Porträt.
HALLO!

Emilia Schüle: "Empathie ist erlernbar"

Emilia Schüle übernimmt im neuen Audible-Hörspiel „Stolz und Vorurteil“ die Hauptrolle der Elizabeth Bennet. Mit prisma sprach die Schauspielerin über die Relevanz von Jane Austens Roman.
Dr. Jochen H. Schmidt.
Gesundheit

Weißere Zähne mit Bleaching oder Zahncreme?

Vom Zahnarzt durchgeführte professionelle Aufhellungs-Methoden für Zähne sind aufwendig und relativ teuer. Können Weißmacher-Zahncremes deshalb eine echte Alternative zum Bleaching sein? Das hat prisma Dr. Jochen H. Schmidt, zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln, gefragt.
Eine Frau packt sich unter Schmerzen an die Schläfen.
Gesundheit

Mit Apps gegen den Tinnitus

Ohrgeräusche wie Pfeifen oder Rauschen sind weit verbreitet. Tinnitus betrifft viele Menschen in Deutschland. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, darunter auch Apps.
Dr. Thomas Schneider im Porträt.
Gesundheit

Wann ist eine Prothese unumgänglich?

Ein Patient leidet seit zehn Jahren unter Arthrose. Der Artikel beleuchtet die Notwendigkeit einer Prothese bei fortgeschrittenem Stadium und die Rolle von Bewegung und Ernährung.
Ein Mädchen steht in einem Türrahmen.
Gesundheit

Wenn im Schlaf gewandelt wird

Schlafwandeln ist bei Kindern keine Seltenheit. Zwischen 15 und 30 Prozent der Kinder schlafwandeln mindestens einmal. Ein sicherer Schlafplatz und ein fester Schlafrhythmus können helfen, das Risiko zu reduzieren.
Dr. Melanie Ahaus ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Sachsen.
Gesundheit

Anti-Krebs-Impfung für Jungen und Mädchen

Die HPV-Impfung wird für Kinder ab neun Jahren empfohlen, um sie frühzeitig gegen Humane Papillomviren und deren Folgen zu schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu einer Impfung zwischen neun und 14 Jahren, um das Risiko von Krebs und Warzen zu minimieren.