Tomaten, Gurken oder Orangen sind in den deutschen Discountern mitunter zu Spottpreisen zu haben. Die Dokumentation "Europas dreckige Ernte" von Vanessa Lünenschloß und Jan Zimmermann, die nun im Ersten zu sehen ist, deckt ein ausbeuterisches System hinter der Billig-Nahrung auf.
Kostengünstiges Obst und Gemüse ist in den Supermarktregalen beinahe das ganze Jahr verfügbar. Das Angebot scheint reichlich, das Geschäft mit Gurke, Tomate oder Orange einträglich. So hat der Umsatz mit der angeblich frischen Ware allein im vergangenen Jahr einen Rekordwert in Höhe von 14,7 Milliarden Euro erreicht. Doch wie schaffen es die Produzenten, Obst und Gemüse so billig anzubieten? Die Autoren Vanessa Lünenschloß und Jan Zimmermann haben sich für ihre "Story im Ersten" auf Spurensuche begeben.
Ihre Recherchen führten die Journalisten nach Spanien und Italien. Beide Länder exportieren die meisten ihrer Waren nach Deutschland. Was die Autoren dort unter anderem auf Plantagen entdeckten, verdirbt den Appetit. Sowohl in Spanien als auch in Italien herrschen mitunter katastrophale Lohn- und Arbeitsbedingungen. Produzenten und Händler nutzen die hohe Arbeitslosigkeit aus, lassen ihre Arbeiter teils unter widrigsten Bedingungen schuften. Zudem steckt zumindest in Italien auch die Mafia hinter einem unwürdigen Geschäft. Vielerorts haben sie die Behörden finanziell im Griff. Bei Kontrollen beispielsweise wird bei Unregelmäßigkeiten einfach weggesehen.