F wie Fälschung: Erfundene Geschichte
08.05.2024 • 23:10 - 23:50 Uhr
Kultur, Kunst + Kultur
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Originaltitel
F wie Fälschung
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2015
Altersfreigabe
6+
Kultur, Kunst + Kultur

F wie Fälschung: Erfundene Geschichte

Christian Berkel präsentiert diesmal besonders dreiste Fälschungen, die unseren Blick auf die Vergangenheit oder sogar den Lauf der Geschichte verändert haben. Gefälschte Urkunden und nachgemachte archäologische Funde gibt es schon seit Jahrhunderten. Dabei war Geld nicht der einzige Antrieb für die Betrüger. Viele von ihnen strebten nach Ruhm, Macht und einem Platz in den Geschichtsbüchern. Der junge Habsburger Herzog Rudolf IV. versuchte im 14. Jahrhundert, die Position seiner Familie im Reich zu stärken. Doch statt zum Schwert zu greifen, ließ er eine Urkunde fälschen und Privilegien hineinschreiben, die seiner Familie angeblich bereits in römischer Zeit verliehen worden sein sollen. Kaiser Karl IV. vermutete eine Fälschung und wies die Forderungen zurück. 100 Jahre später kam das sogenannte Privilegium Maius jedoch auf Wiedervorlage und wurde durch Kaiser Friedrich III. bestätigt. Zufälligerweise war dieser Kaiser ein Habsburger. So wurde die Fälschung Fakt und blieb für lange Zeit unantastbarer Bestandteil der europäischen Geschichte. Im berühmten und altehrwürdigen Natural History Museum in London wird heute eine der größten Fälschungen der Wissenschaftsgeschichte verwahrt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden im Süden Englands menschenähnliche Schädelknochen und das Stück eines Unterkiefers gefunden. Hochrangige Wissenschaftler feierten den Fund als "Missing Link", als lange gesuchtes Bindeglied zwischen Mensch und Affe. Nach spektakulären Funden in Deutschland und Frankreich bekamen nun auch endlich die Engländer ihren "Urmenschen". 40 Jahre lang behauptete der Piltdown-Mensch seinen Platz in den Lehrbüchern, dann wurde er als Fälschung entlarvt. Doch wer war der Fälscher? Ende des 19. Jahrhunderts erwarb der deutsche Kaiser Wilhelm I. 1700 Tongefäße und Statuetten, die angeblich von dem legendären biblischen Volk der Moabiter stammen sollten. Die Funde waren für die aufstrebenden Berliner Museen gedacht, aber dann kamen Zweifel an der Echtheit auf. Offenbar waren die merkwürdig geformten "Moabitica" keineswegs alt, sondern wurden von Jerusalemer Töpfern in Serie hergestellt. Doch wer war der Auftraggeber dieser Fälschungen? War der Antiquitätenhändler Moses Wilhelm Shapira, der den Verkauf eingefädelt hatte, der Drahtzieher dieses groß angelegten Betrugs? Oder hatte sein arabischer Partner Selim al-Kari dem angesehenen Geschäftsmann die Fälschungen untergeschoben?

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