Glauben, Leben, Sterben
Report, Dokumentation • 25.06.2018 • 22:30 - 00:00
Lesermeinung
Mit dem Prager Fenstersturz im Mai 1618 beginnt der Dreißigjährige Krieg und damit der letzte große Religionskrieg in Europa. Er weitet sich zu einem Flächenbrand aus, in den nahezu alle europäischen Mächte des damaligen Europa verwickelt sind. Erst als Millionen Menschen gestorben sind und der halbe Kontinent verwüstet ist, können sich Europas Katholiken und Protestanten im Westfälischen Frieden auf eine neue Ordnung des Zusammenlebens einigen. Der Film lässt fünf Menschen erzählen, wie sie den Dreißigjährigen Krieg erlebt und erlitten haben. Alle haben wirklich gelebt, Spuren und Zeugnisse hinterlassen und waren zugleich Opfer und Täter. Bild: Söldner Peter Hagendorf. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2018
Report, Dokumentation

Leidensgeschichten von damals

Von Hans Czerny

Was war der Dreißigjährige Krieg? Ein Glaubenskrieg, oder ein Kampf europäischer Dynastien, der immer weitere Kreise zog? – Die Dokufiction im Ersten versucht die Katastrophe aus persönlicher Perspektive zu beleuchten.

Als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges gilt der Prager Fenstersturz vom 23. Mai 1618, als böhmisch-protestantische Adlige Vertreter des katholischen Kaisers aus dem Fenster warfen. 30 Jahre lang kämpften bis zum Westfälischen Frieden verschiedene Fraktionen und Bündnisse um die Vormacht in Europa, in dessen Mitte sich vor allem Frankreich durch die Habsburger gefährdet sah. – Am Ende des Krieges, 1648, waren durch Kampfhandlungen, Hungersnöte und Seuchen ganze Landstriche entvölkert, in Teilen Deutschlands überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Die 90-Minuten-Doku vom BR im Ersten, "Glauben, Leben, Sterben – Menschen im Dreißigjährigen Krieg", zeigt den Krieg vor allem in Spielszenen und aus der persönlichen Perspektive von damals Beteiligten.

Im Film von Stefan Ludwig erzählen fünf Menschen anhand nachgestellter Szenen, wie sie den Dreißigjährigen Krieg erlebten und erlitten. Sie haben allesamt Spuren und Aufzeichnungen hinterlassen, waren Opfer und Täter zugleich. Der Söldner Peter Hagendorf aus Zerbst verdingte sich mal in dem einen und mal in dem anderen Heer, die Eichstätter Augustinernonne Klara Staiger versuchte in höchster Not ihr Kloster zu retten, die oberösterreichische Bäuerin Marta Küzinger lebte nach der Belagerung heimlich ihren lutherischen Glauben weiter, der Bankier Hans de Witte finanzierte als Calvinist den kaiserlichen Wallenstein, und der leidenschaftliche Jesuitenprediger Jeremias Drexel war am Ende des Krieges von dessen Gräueln geläutert.

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Die Augenzeugenberichte aus der Vergangenheit werden im Film mit den Eindrücken einer Reise durch das heutige deutschsprachige Europa konfrontiert. Wo gibt es Spuren vom damaligen Krieg, wie steht es heute an den Stätten der Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben? – Experten wie der Politikwissenschaftler Herfried Münkler und die Historiker Georg Schmidt und Christoph Kampmann kommentieren die Ereignisse von damals und fragen, ob der Dreißigjährige Krieg uns etwas über heutige Kriege und Gefahren lehren kann. In einer seltsamen Ironie der Geschichte werde heute wieder über Kreuze, Kippas und Kopftücher diskutiert, glaubt Ludwig. "Natürlich schlagen sich in Mitteleuropa heute nicht mehr Katholiken und Protestanten die Köpfe ein. Aber in der Weltpolitik sind die Zutaten des Dreißigjährigen Krieges zurückgekehrt."

"Wie kann man sich Menschen annähern, deren Ängste, Glaubensvorstellungen und Überzeugungen uns heute so fremd sind?" war für Ludwig die Ausgangsfrage zum Film, der die historischen Personen "nicht als rückständige Idioten" zeigen will, sondern versucht, ihnen "auf Augenhöhe" zu begegnen. Eine Korrespondentin mit der Stimme von Adele Neuhauser "reist" dazu im Off in die Vergangenheit und befragt die Zeugen der Zeit.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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