Schlechte Bezahlung, kaum Freizeit, körperlicher Verschleiß und lästige Bürokratie: Was nach einem Traumberuf aussieht, ist ein Knochenjob. Die ZDF-Reportagereihe begleitet diesmal Wanderschäferinnen und Wanderschäfer bei einem Beruf, der zu den ältesten der Menschheit zählt.
Es ist nicht nur die Begegnung mit dem Wolf, die ihnen Angst macht: Die ZDF-Reportagereihe "37°" begleitet im neuen Beitrag "Immer auf der Hut" Menschen, die sich mit Herz und Leidenschaft einem der ältesten Berufe überhaupt verschrieben haben – der Schäferei. Doch wer mit großen Herden von Weidefläche zu Weidefläche wandert, hat so gut wie keine Freizeit, muss sich mit ungemütlichen Lebensbedingungen sowie schlechter Bezahlung, oft auch noch viel Bürokratie herumschlagen. Vorgestellt werden drei Vertreter der Hüter-Zunft, deren Zukunft alles andere als rosig wirkt – trotz des romantisch anmutenden Outdoor-Lifestyles.
Eigentlich sieht es so als, als hätte Uta Wree ihr Glück gefunden. Seit 2015 zieht die gelernte Tierärztin mit 530 Schafen über Deutschlands beliebteste Ferieninsel Sylt. Doch immer wieder muss die 50-Jährige um eine Erneuerung ihrer Lizenz bangen. "Wenn ich diesen neuen Vertrag nicht bald bekomme", sagt sie, "geht eine ganze Herde in die Wurst." Sie schuftet oft nahezu rund um die Uhr – weit unter dem gesetzlichen Mindestlohn.
Noch hoch motiviert erscheint Marthe Lohse, die mit nur 24 Jahren als die jüngste Wanderschäferin im Lande gilt. Sie legt mit ihren rund 1.000 Tieren bis zu 20 Kilometer pro Tag zurück. "Ich bin schon immer ganz froh, wenn ich – weit weg von der Stadt – mit den Tieren alleine sein kann", sagt die junge Frau aus Schwerin. Doch ganz zu vertrauen auf ihren Traumberuf wagt sie nicht: Sie will eine Meisterprüfung ablegen, um eines Tages einen eigenen Zuchtbetrieb führen zu können.
37°: Immer auf der Hut – Di. 07.03. – ZDF: 22.45 Uhr