Man nannte ihn den "boxenden Schreinermeister aus München". Doch Rupert Voß ist mehr als das. Ein Lebenslinien-Porträt des Holzverarbeiters und Unternehmensberates, der gestrauchelte Jugendliche auf die rechte Bahn lenken will.
Boxschulen und Boxfabriken gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Sie werben mithin damit, bei Jugendlichen verlorenen Ehrgeiz zu wecken, sowie Disziplin und Selbstachtung zu fördern. Doch der Schreinermeister und holzverarbeitende Industrielle Rupert Voß wollte mehr. Aus seiner Arbeit mit vielen Auszubildenden entwickelte er ein Konzept, das mithilfe der Praxis straffällig gewordene Jugendliche wieder zurück ins Berufsleben bringen und damit in die Gesellschaft integrieren sollte. Seine 2003 gegründete Work and Box Company half ihm bei einer Methodik, die auf eigenen Erfahrungen in seiner Kindheit mit einem schwierigen Vater und ignoranten Brüdern gründete.
Voß wurde für sein soziales Engagement vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Verfassungsmedaille des Bayerischen Landtags. Das Credo des 59-jährigen leidenschaftlichen Bergwanderers, der inzwischen mehr als 9.000 Alpengipfel bestiegen hat, lautet: "Wenn jeder in unserer Gesellschaft mehr Eigenverantwortung übernimmt, wird zwischen uns auch mehr Menschlichkeit entstehen."
Lebenslinien: Der Schreiner, der jeden Gipfel erobern will – Mo. 08.01. – BR: 22.00 Uhr