Die Young-Adult-Trilogie "Maze Runner" schließt mit dem dritten Teil "Die Auserwählten in der Todeszone" ab. Natürlich wird am Ende alles gut – vielleicht. Aber der Weg dahin ist ein beschwerlicher.
Die ersten beiden Teile der erfolgreichen "Die Auserwählten"-Jugendbuchtrilogie waren an den Kinokassen große Erfolge. Auch der dritte Teil konnte mit einem Einspielergebnis von über 287 Millionen Dollar die Produktionskosten von 62 Millionen Dollar weit übertreffen – und das trotz einer Geduldsprobe: Hauptdarsteller Dylan O'Brien hatte sich während der Dreharbeiten so schwer verletzt, dass sich die Produktion um fast ein Jahr verschob. Nun zeigt ProSieben das Science-Fiction-Abenteuer "Maze Runner – die Auserwählten in der Todeszone", das im Februar 2018 in die Kinos kam, als Free-TV-Premiere.
Nur noch wenige der Auserwählten befinden sich in Freiheit. Während die meisten vom Leiter des WCKD, Janson (Aidan Gillen), eingesperrt wurden, unterstützt die Gruppe rund um Anführer Thomas (Dylan O'Brien) die Widerstandsbewegung "Der rechte Arm" im Kampf gegen WCKD. Gemeinsam versuchen sie, die anderen Auserwählten zu befreien – doch das WCKD macht es ihnen nicht leicht. Dafür ist das Blut und das darin enthaltene Serum als Heilmittel gegen das tödliche Brandvirus zu wichtig für Janson und die Mission. Aber nicht nur das WCKD macht das Leben und die Rettungsmission der Auserwählten schwer, sondern auch die Gefahren, die ihnen in der Außenwelt begegnen.
Wer die ersten beiden Teile nicht gesehen hat, hat ein Problem. Wes Ball, der schon beim ersten und zweiten Teil die Regie geführt hat, steigt direkt ins Geschehen ein. Bildgewaltig und actionreich erwartet den "Maze Runner"-Fan eine Einleitung, die es in sich hat. Die Freude währt aber leider nicht lange, denn Ball verfällt recht rasch in das wirre und mitunter auch langweilige Erzählmuster des zweiten Teils. Es wird nie ganz klar, was eigentlich Sache ist und welchem Zweck die ganze WCKD-Geschichte nun dient. Drehbuchautor T.S. Nowlin legt immer wieder falsche Fährten und versucht das Skript so am Leben zu halten, diese sind aber allzu offensichtlich.
In den über zwei Stunden, in denen "Maze Runner 3" versucht, zu einem runden Abschluss zu kommen, gibt es oft Momente, die entweder nicht passen oder so öde sind, dass man sich wieder die Action vom Anfang wünscht. Da würde man dann auch problemlos über unlogische Handlungseinbrüche hinwegsehen. Zwar wird man von mancher Überraschung in Form von Cranks, also infizierten und zu Zombies mutierten Menschen, und seltsam deplatzierten Verfolgungsjagden wieder aufgeweckt, in seiner Gesamtheit ist "Maze Runner 3" aber leider kaum besser als sein Vorgänger. Da hilft auch kein solides Schauspiel von den sehr erwachsen gewordenen Dylan O'Brien und Thomas Brodie-Sangster.
Die Tatsache, dass Wes Ball schon bei den vorherigen Teilen die Regie innehatte, hätte dazu führen können, dass er sich auf den fantastisch gestalteten ersten Teil zurückbesinnt. Dieses Feuer flammt nur sehr selten auf – sieht dann aber immerhin großartig aus und bereitet dem Zuschauer vor allem in den rasanten Actionszenen Spaß. So ist "Maze Runner: Die Auserwählten in der Todeszone" durchaus ein akzeptables Ende des Franchises – mehr aber leider auch nicht.
Die Romanreihe des Autors James Dashner ist allerdings noch nicht ausgeschöpft: Mit "Die Auserwählten – Kill Order" und "Die Auserwählten – Phase Null" existieren noch zwei Buchvorlagen, die die Vorgeschichte der "Maze Runner"-Trilogie erzählen. Eine Prequel-Verfilmung ist daher nicht ausgeschlossen, konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht.
Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone – So. 01.03. – ProSieben: 20.15 Uhr