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06.09.2018 • 21:40 - 23:05 Uhr
Spielfilm, Abenteuerkomödie
Lesermeinung
Karo (Mala Emde, li.) irritiert Jan (Moritz Jahn, re.) mit dem Schwur.
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Jan (Moritz Jahn, 2.v.l.), Karo (Mala Emde, Mi.) und Ben (David Schütter, 2.v.r.) treffen auf Larper.
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Jan kämpft in der Rolle des wagemutigen Fenris (li.) im Turnier.
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Karo (Mala Emde, li.) und Jan (Moritz Jahn, re.) schreien unter einem Wasserfall.
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Jan (Moritz Jahn) ist unfreiwillig offline. Wird er noch rechtzeitig zum Turnierstart in die Onlinewelt von Ragnarök zurückkehren?
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Hint
Audiodeskription, Produktion: Rat Pack Filmproduktion, SWR, ARTE, BR, Karl Filmproduktion, Filmakademie Baden-Württemberg, Online verfügbar von 06/09 bis 13/09
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2015
Spielfilm, Abenteuerkomödie

Wie in "Utgard", so auf Erden

Von Markus Schu

Im Online-Rollenspiel "Schlacht um Utgard" ist Jan ein Held. Im echten Leben eher nicht. Doch als sein Account gestohlen wird, zeigt er, was wirklich in ihm steckt...

Heroisch schwingt der Krieger Fenris sein Schwert, ihm zur Seite steht sein treuer Troll-Kompagnon Gotrax. Gemeinsam sind sie unschlagbar! Allerdings nur in der Fantasywelt des Rollenspiels "Schlacht um Utgard". Denn hinter Fenris steckt der Abiturient Jan (Moritz Jahn, "Dark") – und im echten Leben ist der verhuschte Nerd so überhaupt nicht heldenhaft. Das soll sich bald ändern: Als sein Account gehackt wird, und er seinen Avatar kurz vor einem Wettkampf verliert, begibt er sich zum Sitz des Spieleentwicklers. Dort läuft er der aufgedrehten Karo (Mala Emde, "Charité") über den Weg. Ungläubig muss er feststellen, dass sie hinter dem mächtigen Troll-Charakter steckt! Als Team wollen sie ihre Konten zurückerobern, um am prestigeträchtigen "Ragnarök"-Turnier teilzunehmen – doch die Zeit drängt! ARTE zeigt die Abenteuerkomödie "Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel" nun in einer Erstausstrahlung.

Selbstverständlich klappt das mit dem Teamwork nicht auf Anhieb. Jan und Karo haben noch einen weiten Weg vor sich – bildlich und wortwörtlich. Denn die IP des geheimnisvollen Missetäters lokalisieren sie irgendwo im Albtal. Und als sie gerade romantische Gefühle füreinander entwickeln, wird Jan vor eine harte Loyalitätsprobe gestellt...

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Florian Schnells Debütfilm ist nicht frei von Klischees und Stereotypen – spaßig ist die chaotische Odyssee aber allemal. Das liegt vor allem daran, dass die Kombination von Realfilmsequenzen und solchen aus der virtuellen Realität viel Esprit versprüht. Denn Jan begreift auch sein wirkliches Leben als Videospiel-Quest. Daher werden neben tatsächlichen Gaming-Szenen auch immer wieder Grafiken im realen Setting eingeblendet, um dies zu untermauern: eine Lebensleiste, ein Inventar, eine Map. Die Verknüpfung von digitaler und realer Welt stellt sich als überaus gelungene Idee heraus. Für die ansehnlichen Computerspiel-Sequenzen zeichnet übrigens der deutsche Kult-Entwickler Piranha Bytes ("Gothic", "Risen", "ELEX") verantwortlich. Wer allerdings bei Begriffen wie "Dungeon Run" oder "Raid" nur Bahnhof versteht, sollte einen großen Bogen um die Gamer-Comedy machen.

Gehört man aber zur Zielgruppe, sollte man dem Werk definitiv eine Chance geben. Allerdings muss die Frage erlaubt sein, ob an einigen Stellen nicht ein wenig zu viel parodistischer Eifer betrieben wurde. Andererseits wird offensichtlich, dass alle Figuren mit einem schelmischen Augenzwinkern präsentiert werden. So zum Beispiel, als Jan im gutaussehenden Ben (David Schütter) einen Konkurrenten im Kampf um die Gunst von Karo wittert. Daraufhin imaginiert er ihn nämlich als Videospielfigur, deren "Charakterattribute" veralbert werden.

"Offline" wartet außerdem mit etlichen Gaststars wie Kida Khodr-Ramadan ("4 Blocks"), Florence Kasumba ("Black Panther") oder den Internet-Berühmtheiten Daniele Rizzo und Sarazar auf. Insgesamt ist Schnells Werk zwar ein holpriger, aber auch ein sehr unterhaltsamer Spaß geworden, der mit vielen kreativen Ideen begeistert. Wenn Gamingerfahrung auf das wahre Leben trifft, sind Lacher stets garantiert. Hätte man dieselbe Sorgfalt auch in die Entwicklung von Story und Charakteren investiert, wäre "Offline" vielleicht richtig stark geworden. So bleibt immerhin ein sehenswerter Film. Schließlich ist das Leben ja kein Wunschkonzert – und auch kein Bonuslevel.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Markus Majowski mit Dana Golombek in "Höllische 
Nachbarn"
Dana Golombek
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