Die neue ARD-Dokumentation wirft einen kritischen Blick auf den systematischen Einsatz von Kampfdrohnen, mit dem die USA gezielte Tötungen von Terror-Anführern vorantreibt. Doch es gibt immer wieder tragische Fehleinschätzungen – und zivile Opfer.
Es ist das Bild von den präzisen chirurgischen Schnitten, das Sicherheit vermitteln soll. Und doch haftet dem Einsatz von Kampfdrohnen etwas Bestialisches, ja Hinterhältiges an. Die neue ARD-Dokumentation "Panorama: Hinrichtung auf der Luft" wirft einen kritischen Blick auf den systematischen Einsatz von aus der Ferne gesteuerten Raketen. Sie werden vor allem von den US-Amerikanern genutzt, um gezielt vermeintliche oder tatsächliche Terroristen-Anführer auszuschalten. Lange war die deutsche Haltung zu den Waffensystemen eindeutig: Bewaffnete Drohnen wurden abgelehnt. Doch nicht zuletzt die veränderte weltpolitische Lage und neuen Kriegsherde haben zu einer Neubewertung geführt. Die Panorama-Redaktion schaut in der Doku "Hinrichtung aus der Luft" genauer auf das brisante Thema.
Vor allem die Frage, ob Drohnen tatsächlich immer so sicher die vermeintlich "richtigen" Ziele treffen, löst immer wieder Debatten aus. So rekonstruiert das "Panorama"-Team US-Drohneneinsätze in Afghanistan, bei dem immer wieder zahlreiche Zivilisten ums Leben kamen. Außerdem lassen sich die Reporter zeigen, mit welcher eisigen Präzision die Kampfflugkörper aus weiter Distanz gesteuert werden. Wichtige Satelliten-Anlagen dafür stehen auch auf deutschem Boden. Vor allem Spitzenpolitiker der Grünen, die früher oft von "völkerrechtswidrigen" Einsätzen sprachen, sind nun selbst in der Regierungsverantwortung. Und sie müssen Farbe bekennen.
Panorama: Hinrichtung aus der Luft – Do. 11.08. – ARD: 21.45 Uhr