Servus, Schwiegersohn!
11.10.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
Lesermeinung
ARD „Endlich Freitag im Ersten“ - Am 17. Oktober 2018 haben in München die Dreharbeiten für die neue ARD-Degeto-Komödie „Servus, Schwiegersohn“ (AT) begonnen. In den Hauptrollen sind Adnan Maral, Jule Ronstedt, Lena Meckel und Aram Arami zu sehen. In weiteren Rollen spielen Fred Stillkrauth, Siir Eloglu, Michael A. Grimm, Marco Bretscher-Coschignano und Franziska Maral. Unter der Regie von Mike Marzuk wird voraussichtlich noch bis zum 15. November 2018 in München und Umgebung gedreht. 

„Servus, Schwiegersohn“ (AT) ist eine Produktion der YALLA Productions GmbH im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste. Wie schon bei der erfolgreichen Cross-Culture-Komödie „Zaun an Zaun“, spielt Adnan Maral nicht nur die Hauptrolle, sondern ist zudem als Produzent tätig. Regie führte Mike Marzuk, das Drehbuch stammt von Mike Viebrock und Enno Reese. Die Redaktion liegt bei Stefan Kruppa (ARD Degeto).
Von links nach rechts: Kameramann Diethard Prengel, Producerin Eva Tonkel, Fred Stillkrauth, Produzentin Franziska Maral, Produzent und Hauptdarsteller Adnan Maral, Jule Ronstedt, Aram Arami, Lena Meckel und Regisseur Mike Marzuk
© ARD Degeto/Hendrik Heiden, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter Degeto-Sendung und bei Nennung "Bild: ARD Degeto/Hendrik Heiden" (S2+). ARD Degeto/Programmplanung und Presse, Tel: 069/1509-335, degeto-presse@degeto.de
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Toni (Adnan Maral, re.) will die Hochzeitspläne von Franzi (Lena Meckel) und Osman (Aram Arami) torpedieren.
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Toni (Adnan Maral, re.) und Ehefrau Anne (Jule Ronstedt, li.) erfahren, dass Franzi (Lena Meckel) und Osman (Aram Arami) heiraten möchten.
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Überraschung für Toni (Adnan Maral, li.): Seine Ehefrau Anne (Jule Ronstedt) und seine Tochter Franzi (Lena Meckel, re.) stellen ihm Osman Göker (Aram Arami) vor.
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Originaltitel
Servus, Schwiegersohn
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Fernsehfilm, Komödie

Culture-Clash in den Alpen

Von Wilfried Geldner

In der Culture-Clash-Komödie vor Alpenpanorama wehrt sich der in Bayern heimisch gewordene Deutschtürke Toni Freitag (Adnan Maral) gegen die Hochzeit seiner Tochter Franzi mit einem türkischen Studenten aus Berlin. Doch die Franzi lässt sich so was nicht gefallen...

Mehr Freitag war nie. Nicht nur, dass die Degeto-Feierabendreihe "Freitag im Ersten" heißt. Auch die Protagonisten in der Culture-Clash-Komödie "Servus, Schwiegersohn!" heißen alle Freitag: Toni, der Vater (Adnan Maral), Anne, die Mutter, und Tochter Franzi ebenso. Die Namensgebung ist natürlich eine Referenz an die Marke. Und ein Zeichen, dass man es mit dem Tiefgang vielleicht nicht allzu genau nehmen sollte. Hier prallen teils heimische Flachköpfe und brav assimilierte Deutschtürken vor Alpenkulisse auf einander. Wenn in alten Heimatfilmen noch die Tochter des Großbauern mit dem Knecht oder gar Wilderer nichts haben durfte, so ist es jetzt der türkische IT-Student aus Berlin, der dem Garmischer Wolljanker-Träger, Inhaber eines Installateurgeschäfts immerhin, missfällt. Das Küchenmesser, das er bereithält, wird allerdings gottseidank nur in den Apfel auf dem Küchentisch gerammt. Dass in Wahrheit alles gut werden wird, kündigt sich von Beginn an in den stahlenden Augen von Mutter Anne (Jule Ronstedt) und Tochter Franzi (Lena Meckel) an. Unbeugsamer Glückswille macht sich da breit. Toni, der Jankerträger, fühlt sich in seiner bayerischen Bergheimat längst verwurzelt. Und wie sich im späteren Verlauf des Films "Servus, Schwiegersohn!" zeigen wird, sogar zu Recht. Er selbst ist noch ein bisschen angepasster, als es sein müsste. Schützenkönig will er werden, dann wäre sein Traum der Zugehörigkeit perfekt. Zur Hochzeit vor 24 Jahren hat er den Namen seiner Ehefrau angenommen. Freitag, nicht länger Büyüktürk, heißt er also jetzt. So deutsch ist er, der Toni, dass er aus allen Wolken fällt, als die Tochter Franzi aus dem Surf-Urlaub in Bodrum den feschen Türken Osman Göker (Aram Arami) mit nach Hause bringt. Beim Strenschuppenfall in Bodrum hat sich das Paar bereits das Jawort gegeben. Müsste davor nicht erst der Brautvater den Segen geben? Und dann auch gleich noch vor der Hochzeit zusammen in die Kiste?

Verhindern lässt es sich so was nicht, da mag der Toni beim Kuss des Liebespaars im Autofond auch noch so plötzlich am Steuer drehen. "Yalla Productions" heißt die Produktionsfirma des Produzenten und zugleich Hauptdarstellers Adnan Maral übrigens, was auf Deutsch so viel wie "Auf geht's", "Los geht's" heißt. Der Film selbst bleibt in der Regie von Mike Marzuk dieser Aufforderung nichts schuldig: Widrigkeiten werden im Sekundentakt annonciert. Doch wenn Vater Toni allzu sehr im Traditionellen verwurzelt erscheint, so ist Anne, die Mutter, ein Ausbund an liberaler Fortschrittlichkeit. Irgendwann liest sie sogar dem bösen Bauunternehmer Seidel (Michael A. Grimm), der seinen Sohn Bene, einen Polizisten übrigens, gegen Kohle an den Insolvenz-bedrohten Installateur verschachern will, sehr bayrisch die Leviten, indem sie ihn kurzerhand ein "Arschloch" nennt.

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So was kann Folgen haben. Aber weil die Bayern auch in Lederhosen doch nicht so fremdenfeindlich sind wie man glauben könnte, und weil der IT-ler aus Berlin eine brauchbare plötzliche Geschäftsidee hat, sitzen zuletzt alle vor dem schönsten Alpen-Panorama, das sich denken lässt, auf der Almwiese zusammen und feiern mit dem Nachbarn ein Versöhnungsfest. – Insgesamt wird man hier nicht an freche Culture-Clash-Komödien denken dürfen, wie etwa das ProSieben-Movie "Meine verrückte türkische Hochzeit" von 2006.

Hier geht alles, nahezu Heimatfilm-mäßig, seinen brav geordneten Gang. Immerhin: Die Vorurteils-besessenen Dumpfbacken bekommen ihr Fett sehr deutlich weg. Vorurteile werden inzwischen als ziemlich rassistische Waffen zielgerichtet eingesetzt. Und die einst so gern gemochte Kanaksprak hört man in der längst assimilierten dritten Einwanderergeneration leider auch nicht mehr.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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