Theo Lingen war in der Wahrnehmung der meisten Fernsehzuschauer ein österreichischer Komödiant. Das beruht darauf, dass er ab etwa 1970 vor allem mit Komödien wie „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne“ und „Die Feuerzangenbowle“ ein breites Filmpublikum unterhielt und in Österreich lebte.
Zu unzähligen Filmkomödien kamen zur gleichen Zeit Fernsehserien, die ebenfalls dem komischen Fach entstammten, so zum Beispiel „Klimbim“ ab 1976 und „Zwei himmlische Töchter“ ab 1978. Tatsächlich kam Franz Theodor Schmitz, so der bürgerliche Name des Schauspielers, aber 1903 in Hannover zur Welt und wuchs dort ganz bürgerlich als Sohn eines Justizrates auf. Sein Schauspieltalent zeigte sich früh und bereits ab 1922 stand er auf verschiedenen deutschen Theaterbühnen, zuerst im Residenztheater Hannover.
Privat galt Theo Lingen als ruhig, ernst, nachdenklich und gebildet. Sein Berufsleben in Deutschland bestimmte ab 1933 der Nationalsozialismus. Verheiratet war er mit der halbjüdischen Opernsängerin Marianne Zoff, die zuvor die Ehefrau von Bertolt Brecht gewesen war. In Brechts „Dreigroschenoper“ und in Filmen von Fritz Lang wie „M – eine Stadt sucht einen Mörder“ und „Das Testament des Dr. Mabuse“ konnte Theo Lingen seine überraschend ernsthafte Seite auch als Schauspieler zeigen und damit Erfolge verbuchen. Theo Lingen erwog frühzeitig, Deutschland zu verlassen. Er befürchtete nicht ohne Grund Schwierigkeiten und Repressalien, da er nach Auffassung der nationalsozialistischen Regierung „jüdisch versippt“ war, wofür meist ein Berufsverbot drohte.
Seine enorme Beliebtheit verschaffte ihm jedoch eine Sondergenehmigung, sodass er erst 1939 nach Österreich an den Wolfgangsee und 1944 nach Wien umzog, wo er Kontakte zu prominenten österreichischen Schauspielern wie den Hörbigers unterhielt und am Burgtheater spielte. Theo Lingen starb 1978 in Wien und erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
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