Hildegard Knef wäre am 28. Dezember 100 Jahre alt geworden. Die Ikone hat nach wie vor jede Menge Fans, die den Namen des deutschen Weltstars in Ehren halten. Mit der Graphic Novel „Die Knef“ ist dem Comiczeichner Moritz Stetter eine bemerkenswerte Hommage gelungen. Stetter zeichnet darin das facettenreiche Leben der Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin nach, die mit Filmen wie „Die Mörder sind unter uns“, „Die Sünderin“ oder „Jeder stirbt für sich allein“ und dem Gassenhauer „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ unsterblich wurde. Stetter erzählt ihre Geschichte durch eine Collage aus Songtexten, Interviews, Briefen und Zitaten aus Knefs Werken, ergänzt um farbenfrohe, expressive Zeichnungen, die von der NS-Zeit über den Aufstieg in Hollywood bis zu privaten Krisen und Neuanfängen reichen. Die Erzählung ist dabei traumhaft und emotional: Knef als rebellische Kämpferin, die Konventionen trotzt, Erfolge feiert, aber auch mit Schmerz, Verlust und der Suche nach Liebe ringt. Stetter nutzt dabei einen bewusst naiv gehaltenen Zeichenstil mit schrillen Farben und unkonventionellem Layout, der die Dramatik ihrer Biografie unterstreicht – ein Porträt von Mut, Erfindungskraft und der Schattenseite des Ruhms.
„Die Knef“ von Moritz Stetter, Carlsen Comics, 208 Seiten, 26 Euro, ISBN: 978-3-551-77038-7