Mit "Detroit Stories" landet Alice Cooper einen weltweiten Chart-Erfolg, den der Altmeister zunächst einmal verdauen musste. Im Gespräch mit prisma ist er allerdings ganz entspannt und bestens aufgelegt.
Mr. Cooper, wie geht es Ihnen in dieser Zeit?
Prächtig. Ich habe meine zweite Impfung erhalten, das Album ist fertig und feiert überall Erfolge. Wir haben es mit tollen Musikern aufgenommen. Zum Beispiel mit Wayne Kramer (MC5), Johnny “Bee” Badanjek (Detroit Wheels), Paul Randolph, den Motor City Horns und anderen lokalen Musikern. Ich glaube, ich bin zufrieden.
Nach den Chart-Erfolgen, die das Album direkt nach Veröffentlichung erzielte, ist das auch durchaus verständlich.
Nach 28 Alben ist es echt fantastisch, ein Album rauszubringen, das so erfolgreich in den Charts ist. Das verdanke ich wirklich allen Fans auf der ganzen Welt. Ich war der Meinung, dass diese dunklen Zeiten nach einem Rock 'n' Roll Album verlangen, das Spaß macht und die Fans dachten das anscheinend auch. Ich glaube, dass könnte dieses eine Album sein, das alle wieder in eine gute Stimmung versetzt. Danke an die Fans auf der ganzen Welt, die ein Teil dieses Erfolgs waren und danke auch an die Presse, die das Album so gut angenommen hat. Und natürlich auch an unsere Plattenfirma earMusic.
Ein Konzeptalbum über Detroit ist eher ungewöhnlich…
Das finde ich gar nicht mal. Detroit ist die Hauptstadt des Rock 'n' Roll. Hier klingt die Musik genauso wie die ansässige Autoindustrie: Roh, hart, authentisch, gefährlich. Mittlerweile ist Detroit eine nette Stadt, aber als wir in den 70ern hier aufgetreten sind, war das ganz anders. Die Kriminalitätsrate war eine der höchsten der gesamten USA, das Hippie-Leben, das die Westküste prägte, hatte in Detroit nicht wirklich etwas bewegen können. Dafür liebte man uns hier von Beginn an mit unserer Art von Musik und der Performance.
Die war immer schon sehr visuell angelegt. Eigentlich bietet sich "Detroit Stories" doch an, um es als musikalisches Theater komplett auf die Bühne zu bringen.
Das stimmt. Die Lieder erzählen viele kleine Geschichten, die in Detroit stattgefunden haben und verschiedene Charaktere beschreiben. Vielleicht sollte man wirklich darüber nachdenken, das Ganze mal in einer einzigen Show aufzuführen – natürlich mit den Klassikern im Zugabenteil.
Und die Motown-Künstler?
Die stehen auch auf uns. Genauso wie wir Rocker auf ihre Musik stehen. Wir sind zu ihren Shows gegangen und sie zu unseren. Da gibt es keine Berührungsängste.