05.02.2024 Musiker im Interview

Biff Byford über sein neues Album und "intellektuell herausfordernde Texte"

Von Marcus Italiani
Biff Byford ist Mitglied der Band "Saxon".
Biff Byford ist Mitglied der Band "Saxon". Fotoquelle: IMAGO/Gonzales Photo

 

Seit 1976 ist Biff Byford Mitglied der Metal-Band "Saxon". Wir haben mit dem Musiker unter anderem über das 45-jährige Jubiläum seiner Band gesprochen.

Biff, Deine Band Saxon gibt es 2024 seit mittlerweile 45 Jahren. Ist das ein Grund, um zu feiern?

Nein, da ist nichts Spezielles geplant. Wir spielen in diesem Jahr eine große Tour mit den wundebaren Judas Priest und Uriah Heep, ein Line-up, das eigentlich als solches schon eine Art Feier für die Fans ist.

Und eins, nach dem sich die Fans in den 80ern die Finger geleckt hätten.

Das kann man wohl sagen. Wir kennen die Jungs ja schon ewig, und ich freue mich riesig darauf.

Vor allem in Deutschland wart ihr eigentlich immer angesagt und habt große Hallen ausverkauft. Wie erklärst Du Dir die Affinität des deutschen Publikums zu eurer Musik?

Deutschland war immer schon ein wichtiger Markt, weil man spürt, dass die Fans sich wirklich mit Musik befassen. Es ist für sie nichts Oberflächliches, das bald schon wieder durch den nächsten Trend abgelöst wird. Dadurch war es für uns natürlich immer sehr schön, bei euch aufzutreten. Auch in den schweren Jahren, Mitte der 90er.

Euer neues Album nennt sich „Hell, Fire And Damnation“. Ist das nicht schon beinahe klischeehaft düster?

Ich denke nicht, denn „Hell, Fire And Damnation“ ist ein Ausspruch, den mein Vater früher immer benutzt hat und den ich in meinem Notizbuch seit Jahren mit mir herumtrage. Er bedeutet so viel wie „verflixt und zugenäht“ bei Euch. In dem Titelsong geht es um die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse und darum, welchen Weg man letztlich einschlägt.

Auf der Platte werden erneut sehr viele historische Themen angeschnitten: Marco Polo, Wilhelm der Eroberer, Roswell, die Französische Revolution oder die Hexen von Salem. Wurden diese Geschichten zufällig ausgewählt?

Na ja, ich bin so eine Art Hobby-Historiker. Davon gibt es in meiner Heimat England übrigens viele (lacht). Es sind tatsächlich Themen, die mich persönlich zu einem gewissen Zeitpunkt interessiert haben, über die ich lese oder eine Doku schaue. Ich war schon als Kind fasziniert von historischen Themen, und es macht einfach mehr Spaß intellektuell herausfordernde Texte zu verfassen als über Partys und Rock ‘n‘ Roll-Lifestyle zu schreiben.

Wobei das natürlich auch seinen Reiz hätte.

Haha, das kann natürlich gut sein.

Das könnte Sie auch interessieren