18.01.2021 "Browser Ballett"

Schlecky Silberstein und Christina Schlag

Von Lara Hunt
Schlecky Silberstein und Christina Schlag.
Schlecky Silberstein und Christina Schlag. Fotoquelle: NDR/rbb/Steinberger Silberstein GmbH/Max Motel

Das "Browser Ballett", eines der erfolgreichsten Satire- und Comedyformate Deutschlands, ist vom Internet ins Erste Deutsche Fernsehen gelangt. Im Interview erklären Schlecky Silberstein und Christina Schlag, was das Ziel des neuen TV-Formats ist.

Jetzt geht es vom Internet in die ARD. Was versprechen Sie sich davon?

Schlecky Silberstein: Naja, unsere Sendung gibt es ja weiterhin auch im Internet. Aber davon, dass wir in der ARD zu sehen sind, erhoffen wir uns zum einen eine neue Zielgruppe, zum anderen gibt es uns die Möglichkeit, 30 Minuten am Stück zu erzählen.

Herr Silberstein, Sie haben das Buch "Das Internet muss weg" geschrieben. Sie scheinen ja gar kein Freund davon zu sein. Trotzdem bleiben Sie drin?

Silberstein: Das Internet hat gute und schlechte Seiten, und wir machen uns die guten zunutze.

Welche Zielgruppe wollen Sie denn ansprechen?

Christina Schlag: Natürlich geht es darum, auch jüngere Leute für das öffentlich-rechtliche Fernsehen zu gewinnen, aber an sich wollen wir eine breite Zielgruppe begeistern.

Ist das schwierig, nach kurzen Clips auf einmal ein 30-minütiges Programm zu machen?

Schlag: Ehrlich gesagt macht das sehr viel Spaß. Da können wir Ideen umsetzen, die man online nicht so gut platzieren kann. Bei Clips im Internet ist die Aufmerksamkeitsspanne einfach kürzer.

Frau Schlag, Sie sind Psychologin. Hilfe das in Ihrem Beruf?

Schlag: Das hilft generell im Leben und in jedem Beruf.

Frau Schlag, es heißt, Sie hätten Ihren Sinn für Humor 2007 als Stipendiatin der Bundesregierung auf einer Rinderfarm in Idaho entdeckt. Das müssen Sie mal genauer erklären.

Schlag: Ich war wegen dieses Stipendiums total aufgeregt, weil ich endlich mal in eine große Stadt wollte. Ich komme aus einem 200-Einwohner-Dorf. Von den 300 ausgewählten Stipendiaten wurden zwei auf Farmen geschickt, eine davon war ich. Statt einer Adresse bekam ich Koordinaten, und als ich die bei Google Maps nachgesehen habe, war da nichts! Ich war da auf einer kleinen Schule, es sah aus wie in einer Westernkulisse, und es gab eine Bar, eine Bibliothek ohne Bücher und jede Menge Kühe.

Herr Silberstein, Sie nutzen einen Künstlernamen. Warum ausgerechnet Schlecky?

Silberstein: Also ich sag's mal so: Wenn mich jemand fragt, ob ich den Namen ändern würde, sage ich 'Auf keinen Fall'.

Für Ihrem Clip"Corona rettet die Welt" gab es viel Kritik und Beschwerden beim Presserat. Würden Sie das nochmal genauso machen?

Silberstein: Das kommt darauf an. Rückblickend hätte man vielleicht länger darüber nachdenken sollen. Jetzt würde ich sagen, der Beitrag war zu zynisch. Aber so etwas passiert auch, und mit jeder Kritik lernt man dazu.

Ist es schwierig, den Spagat zu schaffen? Auf der einen Seite wollen Sie ja sicher etwas zynisch sein, auf der anderen aber niemanden verletzen.

Silberstein: In dem Fall war das so, dass mein Gesicht die ganze Zeit zu sehen war. Das ist mir erst später aufgefallen. Auch in der Zeit gab es schon Menschen, die Angst um ihre Gesundheit hatten, auch wenn uns das alles nicht so bewusst war. Der Witz war im Kern richtig, doch er hat so nicht richtig funktioniert.

TV-TIPP

  • "Browser Ballett"
  • Dienstag, 26. Januar
  • 23.40 Uhr im Ersten

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