16.08.2022 Arzt und Moderator

Dr. Johannes Wimmer: "Das Thema Mental Health ist mir besonders wichtig"

Von Sarah Schneidereit

    Dr. Johannes Wimmer und Elena Uhlig führen ab dem 22. August drei Wochen lang im Ersten montags bis freitags um 14.10 Uhr durch das neue Magazin "Leichter leben". 50 Minuten am Nachmittag, in denen es nur um Gesundheit, Wohlbefinden, Ernährung und Bewegung. Wir haben mit Johannes Wimmer gesprochen.

    Die Sendung heißt "Leichter leben". Klingt vielversprechend, aber lässt sich das auch so einfach und schnell umsetzen?

    Unsere Tipps und Tricks sind alltagsnah und super einfach umsetzbar – für jede und jeden. Oft kann man sogar direkt mitmachen, direkt vom Sofa aus, das finde ich super. Aber in die Hand nehmen muss man das eigene Leben natürlich selbst.

    Welchen Tipp würden Sie jemandem an die Hand geben, um von jetzt auf gleich leichter zu leben?

    Das, was den meisten Menschen fehlt, ist eine regelmäßige, gesunde Selbstfürsorge. Mein Lieblingstipp ist darum dieser hier: Planen Sie ganz bewusst kleine Auszeiten in den Alltag ein, in denen Sie sich erlauben, etwas nur für sich tun. Ganz egal, ob Sie in dieser Zeit einem Hobby nachgehen, das Sie lieben, ein gutes Buch lesen oder einfach nur mit einem Kaffee in der Sonne sitzen. Solche Auszeiten entschleunigen und nehmen den Druck raus. Und ich kann nur immer wiederholen: Es ist okay, sich nicht immer nur um andere zu kümmern, sondern auch etwas Zeit in Selbstfürsorge zu investieren. Sie macht uns stark und verhindert, dass wir in den ewigen To Dos des Alltags untergehen.

    Es gibt sieben feste Rubriken in der Sendung, die durch Service-Themen ergänzt werden. Wieso haben Sie diese sieben Komplexe ausgewählt?

    Das Leben ist vielfältig und bunt – und genauso bunt sind auch unsere Themen. Wir wollen in alle Bereiche des Alltags schauen und sehen, ob wir nicht hier oder dort an ein paar Stellschrauben drehen können, damit wir es etwas leichter haben.

    Eine Rubrik heißt "Medizin oder Mythos". Was erwartet die Zuschauer dort?

    Da draußen in der Welt schwirren immer noch jede Menge Geschichten herum, was angeblich hilft oder nicht hilft, was Wunder bewirkt oder auf verrückte Weise helfen soll. Viele dieser Mythen beruhen auf Erfahrung, einige sind mittlerweile wissenschaftlich belegt – oder eben auch widerlegt. Unsere Zuschauerinnen und Zuschauer können uns künftig all ihre Fragen per Handyvideo schicken und wir recherchieren und beantworten sie.

    Gibt es einen "Medizin-Mythos", der Sie als Mediziner ganz besonders stört?

    Ich bin kein großer Fan von sogenannten Abnehm-Wundern. Ständig liest man, was angeblich alles wie durch Zauberei helfen soll. Aber am Ende geht eben nichts über eine bunte und ausgewogene Ernährung. Und wie einfach und lecker es ist, sich gesund zu ernähren, zeigen wir natürlich auch in "Leichter leben", zum Beispiel gemeinsam mit Dr. Silja Schäfer, unserer wunderbaren Ernährungsmedizinerin.

    Sie widmen sich auch dem Thema Mental Health. Sehen Sie dort Nachholbedarf in der Medizin oder ist man auf einem guten Weg?

    Das Thema Mental Health ist mir persönlich besonders wichtig. Mentale Gesundheit ist leider immer noch ein Bereich, über den viele Menschen nicht gerne sprechen, vor allem nicht, wenn es sie selbst betrifft. Aber ich denke, es ist wichtig, nicht nur gut für den Körper zu sorgen, sondern auch für den Kopf. Und ich würde mich freuen, wenn das irgendwann ganz selbstverständlich ist. Unser Gesundheitssystem muss in Sachen Mental Health allerdings noch nachbessern. Das fängt ja schon mit der Verfügbarkeit von Therapieplätzen an, die von den Krankenkassen finanziert werden. Wer einen Platz haben möchte, muss derzeit einfach immer noch viel zu lange warten. Da ist noch viel Luft nach oben.

    Worauf freuen Sie sich in der Sendung besonders?

    Wir haben viele spannende Gäste eingeladen, die uns ihre Geschichten anvertrauen werden. Mitten aus dem Leben, echt und authentisch. Es werden prominente Gesichter dabei sein, Menschen von nebenan, wie du und ich – aber auch Betroffene, für die das Leben nicht immer leicht war. Im Gegenteil. Aber auch das gehört eben zum Leben dazu.

    "Leichter leben", 22. August bis 9. September, montags bis freitags 14.10 Uhr im Ersten

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