Lita Ford gehörte nicht nur zur ersten Rock-Girlgroup The Runaways (unter anderem mit Joan Jett), sondern feiert auch als Solo-Künstlerin seit 40 Jahren Erfolge. Aktuell ist sie als Special Guest bei den Anfang April startenden „Rock Meets Classic“-Konzerten dabei. prisma konnte vorab mit ihr sprechen.
Lita, Sie sind seit langer Zeit endlich wieder in Deutschland. Und das zu einem besonderen Anlass.
Ja, ich bin bei der diesjährigen Ausgabe von „Rock Meets Classic“ dabei und schon wahnsinnig aufgeregt, weil ich seit gut 15 Jahren nicht mehr bei Euch gespielt habe.
Und dann direkt mit einem Orchester. Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Nun, ich werde mit Sicherheit einige Nummern spielen, um die Runaways zu ehren. „Cherry Bomb“ wird bestimmt ein großer Spaß werden. Aber natürlich spielen wir auch meine Hits wie „Kiss Me Deadly“ oder „Close My Eyes Forever“, das ich ja seinerzeit mit Ozzy Osbourne gemacht habe. Bei Rock Meets Classic wird wohl Glenn Hughes seinen Part übernehmen, worauf ich mich riesig freue. Ansonsten genieße ich es einfach, mit einem tollen Orchester und solch großartigen Künstlern wie Fran Cosmo, John Elefante, Mal McNulty oder eben Glenn Hughes auf einer Bühne zu stehen.
Mit den Runaways haben Sie vor 50 Jahren als 17-Jährige nicht nur Weltruhm errungen, sondern auch Türen für Rockmusikerinnen und weibliche Fans geöffnet. War Ihnen das damals bewusst?
Nein, damals überhaupt nicht. Unser Publikum bestand nur aus Kerlen in Jeans und Leder. Da hätte ich mich gar nicht hin getraut (lacht). Erst mit der Zeit hat sich das geändert, und heute ist man als Frau im Rockbusiness gottlob voll akzeptiert.
Was würden Sie Ihrem 17-jährigen Ich raten, wenn Sie könnten?
Bleib dir selbst treu und sei fokussiert. Das war immer das, was ich wollte und wonach ich mich gerichtet habe. Ich wollte meine Musik spielen und mich nicht verstellen. Wenn man sich daran hält, dann hat man auch gute Chancen, es zu schaffen. Ich wollte immer nur Lita sein.
Sie werden bei „Rock Meets Classic“ als „Very Special Guest“ geführt. Was bedeutet das?
Nun, ich denke, das sagt der Begriff schon aus. Es ist eine bestehende Show, bei der ich zu Gast bin, und es ist eine große Ehre für mich, dabei zu sein, denn ihr in Deutschland habt ein wirklich tolles Publikum.
Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Konzert und einer Rock-Meets-Classic-Show? Sind Sie nervöser?
Der Unterschied ist, dass es mehr Musiker sind, die andere Instrumente spielen. Aber ich bin nicht nervös, da ich ziemlich gut darin bin, Musiker zu dirigieren, und ich freue mich wahnsinnig darauf. Ich war immer schon zu Runaway-Zeiten mit solch großartigen Musikern auf der Bühne, dass es mir keine Angst mehr macht (lacht).
„Rock Meets Classic“ bildet den Auftakt zu diversen Europa-Shows, die Sie mit ihrer eigenen Band spielen werden.
Ja, und der Höhepunkt wird natürlich das Wacken Open Air sein, wo wir unter anderem mit W.A.S.P. spielen werden.
Eine solch lange Tour veranstaltet man selten, wenn es nichts Neues zu hören gibt. Ihr neues Album wird schon sehr lange angekündigt. Wann können die Fans endlich damit rechnen, und worum geht es auf der Platte?
Ich weiß, ich kann es auch nicht erwarten. Die Platte ist fertig und wird hoffentlich in Kürze veröffentlicht werden können. Deshalb kann ich jetzt auch noch nicht so viel darüber verraten. Es wird ein Konzeptalbum werden und viele Überraschungen enthalten, so viel ist sicher.
Unter anderem wird es darauf ein Duett mit Doro Pesch zu hören geben.
Das stimmt. Ich liebe Doro. Wir sind beide Metal-Königinnen auf verschiedenen Kontinenten, haha.