08.12.2025 Im Interview

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
Oliver Mommsen spielt im Film "Eine fast perfekte Bescherung" einen Pfarrer. Wie er sich auf die Rolle vorbereitet hat, erzählt er uns im Interview. Fotoquelle: Christoph Assmann / ZDF

prisma: Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ spielen Sie einen Pfarrer. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Oliver Mommsen: Kennen Sie Don Camillo und Peppone? Mit diesen wunderschönen Filmen bin ich aufgewachsen. Don Camillo redet mit Jesus und der antwortet ihm tatsächlich. Da unser Pfarrer auch mit Gott „verhandelt“, habe ich mir sofort wieder einen Film aus der Reihe angeschaut.

Was hat Sie für die Rolle beziehungsweise für den Film begeistert?

Jahrelang habe ich in meiner Rolle als Kommissar beim Tatort vermeintlich Verdächtigen zugehört, um rauszufinden, wo sie lügen. Diesmal durfte ich eine Figur spielen, die auch sehr genau zuhört, aber mit der Suche nach dem Hebel, den man ansetzen kann, um dem anderen zu helfen. Das war eine großartige Erfahrung.

Wie würden Sie den Charakter von Pfarrer Klaus Meier beschreiben? Er scheint angesichts der weniger werdenden Gläubigen in seiner Kirche ein bisschen frustriert, trotzdem aber – im positiven Sinne – überzeugt davon, dass Gott es schon richten wird…

Er sieht das Ganze als Herausforderung. Im Kleinen leistet er seinen Beitrag und kämpft sich mit Witz und Humor durch die Glaubenskrise. Auch durch seine eigene.

Gehört für Sie selbst an Weihnachten der Besuch eines Gottesdienstes dazu? Wie sieht für Sie eine perfekte Bescherung beziehungsweise ein gelungenes Weihnachtsfest aus?

In die Kirche schaffe ich es an Heiligabend nicht. Aber die gesamte Weihnachtszeit ist – je nach beruflicher Situation – gefüllt mit kleinen Ritualen. Das Weihnachtsoratorium wird immer mal aufgelegt, und wenn ich zu Hause sein sollte, wird ordentlich dekoriert. Da hat sich über die vielen Jahre eine ganze Menge Schönes angesammelt. Das Highlight ist die Weihnachtstreppe mit dem Engelschor aus dem Erzgebirge, der schon bei meiner Großmutter stand. Ansonsten ist es mir in all dem Konsumalarm immer auch wichtig, die besinnliche Komponente von Weihnachten zu leben. Immerhin feiern wir an Heiligabend das größte Wunder das es für Christen gibt. Jesus wurde geboren. Was für eine Ansage!!!

Welche schönen Erinnerungen aus Ihrer Kindheit verbinden Sie mit Weihnachten? 

Wir haben damals schon in ganz großem Familienkreis gefeiert! Meine Mutter, mein Stiefvater, mein Vater, seine Mutter/Omili, mein Halbbruder, Omis Dackel und unsere Katze … Das sind unvergessene Tage.

Das beste Weihnachtsessen ist…?

Seit ein paar Jahren kocht mein Sohn. Das ist ein Fest für sich!

Im Film klingen auch die schwierigeren Seiten der Feiertage an: Streit, Missgunst, Enttäuschung, Einsamkeit… Welchen Tipp würden Sie Menschen geben, für die Weihnachten kein Fest der Freude ist?

Keine Ahnung. Was wirklich eine Herausforderung an Weihnachten ist: Jeder hat seine ganz eigene Vorstellung von diesen verrückten Tagen. Vielleicht hilft es sich vor Augen zu führen, dass der 17-jährige Rabauke es kaum erwarten kann, mit seinen Freunden zu feiern, während die Erwachsenen gar nicht lang genug am Tisch sitzen können. Es ist nicht immer einfach alle Wünsche unter einen Baum zu bekommen …

Welche Filme – abgesehen von „Eine fast perfekte Bescherung“ – gehören für Sie zur Advents- und Weihnachtszeit dazu? Haben Sie Tipps? 

„Tatsächlich Liebe“ läuft jedes Jahr irgendwann in der Weihnachtszeit. Das ist Tradition. Und dann schadet es bestimmt nicht, sich nochmal durchzulesen, warum wir dieses Fest so strahlend feiern … Da gehts doch tatsächlich um WUNDER.