04.04.2022 Moderatorin

Ruth Moschner: "Reste-Essen ist mein Lieblingsgericht!"

Sat.1 präsentiert mit "Kühlschrank öffne dich!" eine neue Kochshow, bei der Kochprofis aus den Kühlschrankinhalten der Zuschauer etwas zaubern müssen. Dabei sitzt ihnen die Uhr im Nacken. Ruth Moschner moderiert die neue Show, die ab dem 7. April immer donnerstags um 20.15 Uhr für sechs Folgen auf Sat.1 läuft. prisma hat die Moderatorin gesprochen.

Aus Resten etwas Neues machen. Aus wenig, viel machen, etc.: Formate wie Ihres sind nicht neu. Was ist anders an Ihrer Herangehensweise bei "Kühlschrank öffne dich"?

Ruth Moschner: Also ehrlich gesagt, habe ich ein derartiges Format noch nicht entdeckt, wo es darum geht, aus den Inhalten der Kühlschränke der Zuschauer innerhalb von 30 Minuten etwas richtig Leckeres zu kochen. Aber es wundert mich, dass da vorher noch niemand drauf gekommen ist, weil die Frage, was Kochprofis aus meinem Kühlschrank zaubern könnten, schon sehr spannend ist. Was machen die anders? Das finden wir heraus und lassen die Kochelite dann auch noch mit dem gleichen Kühlschrankinhalt gegeneinander antreten. Denn ein bissl gemein sind wir ja schon.

Jeder kennt das: Der Kühlschrank ist voller Reste, dann ist eben "Reste-Essen" angesagt. Mögen Sie persönlich diese Abende?

Ruth Moschner: Ich gestehe, Reste-Essen ist mein Lieblingsgericht! Ich koche immer extra mehr, damit am nächsten Tag was übrig ist und ich das dann nochmal pimpen kann. Gibt nichts Besseres.

Was ist das Besondere daran, Kochshows zu moderieren?

Ruth Moschner: Die Seele von Kochprofis ist wie ein guter Eintopf, so viele Stimmungen auf kleinstem Raum, das wird einfach nie langweilig. Wer in der Gastronomie erfolgreich sein möchte, braucht durchaus Killerinstinkt und ist nicht nur brav und handzahm. „Nett“ ist für keine Unterhaltungsshow ein gutes Rezept, da muss schon Pfeffer her. Ich mag es, wenn selbstbewusste Antagonisten vor der Kamera stehen.

Läuten bei Ihnen als gelernte Ernährungsberaterin manchmal die Alarmglocken, wenn die Köche es mit gewissen Zutaten übertreiben?

Ruth Moschner: Normalerweise kann ich das durchaus differenzieren, was anderer Leute Geschmäcker und deren Gesundheit angeht. Das bleibt ja allen selbst überlassen und da mische ich mich nicht ein, wenn niemand fragt. Ich wurde nur mehrfach von der Antwort unterschiedlichster Kochprofis überrascht, dass deren Geheimzutat für Geschmack und absolutes Must-have im Kühlschrank Butter ist. Immer wieder Butter. Und ich denke, das können wir doch 2022 besser. Sowohl ernährungs-, als auch klimatechnisch betrachtet.

Welche Reste befinden sich häufig bei Ihnen im Kühlschrank?

Ruth Moschner: Wenn ich zu Hause bin, habe ich tatsächlich oft selbstgemachtes Hummus da, gekochten Reis oder Buchweizen-Pancakes. Die kann man am nächste Tag auch prima kalt essen.

Was gehört für Sie in einen gut sortierten Kühlschrank?

Ruth Moschner: Da ich viel unterwegs bin, habe ich meist nur Alkohol im Kühlschrank, für meine Gäste. Ich selber trinke ja maximal einmal im Jahr. Ich bin eher so, dass ich viel eingefroren habe, falls es mal schneller gehen muss. Also, Reste, die übrig waren, oder auch mal Tiefkühl-Gemüse. Das ist besser als sein Ruf. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass man dann nicht so schnell zu Fast Food greift.

Was war das Ekligste, was Sie mal im Kühlschrank gefunden haben?

Ruth Moschner: Ich habe letztes Jahr eine haarige Gurke entfernen müssen. Irgendwie hatte die sich zwischen Kaffeebohnen und Chilischoten gemogelt. Sie war bereits weich und hatte eine Frisur. Und ich bilde mir ein, dass sie mich auch sehr vorwurfsvoll angesehen hat.

Sie sind als beinharter Hertha-BSC-Fan Kummer gewohnt: Braucht es am Kochtopf eher einen eisernen Felix Magath oder einen philosophischen Jürgen Klinsmann?

Ruth Moschner: Da würde ich mich tatsächlich für Klinsi entscheiden. Ein Essen, das ohne Liebe zubereitet ist, ist nur die halbe Miete.