Sie sind attraktiv, harmonieren perfekt und sehen aus wie ein Traumpaar – der Liebesgott Amor macht jedoch zeitlebens einen Bogen um Mads und seine Kindheitsfreundin René. Dass aus einer platonischen Freundschaft eine verschworene Patchwork-Familie werden kann, erzählt der moderne Fernsehfilm „Die Beste zum Schluss“ mit Sebastian Ströbel und der Deutschen Schauspielpreis-Gewinnerin Franziska Wulf in den Hauptrollen. Als Dritte im Bunde spielt Marie Burchard ebenfalls eine Suchende, die den Protagonisten der romantischen Komödie zu ihrem vollkommenen Glück fehlt. prisma hat mit Marie Burchard gesprochen.
Frau Burchard, „Die Beste zum Schluss“, zu dem Michel Birbæk das Drehbuch nach seinem gleichnamigen Roman schrieb, ist ein Film, der ans Herz geht. Sie spielen darin Eva. Was hat Sie an der Figur fasziniert?
Marie Burchard: Ich mochte es, dass wir Eva an einem Punkt in ihrem Leben kennenlernen, an dem sie eigentlich komplett neu anfangen möchte. Ausgerechnet an dem Abend, bevor das geschehen soll, trifft sie auf Mads, der alles wieder durcheinanderwirbelt. Außerdem mag ich den Aspekt, dass die beiden Frauen nicht miteinander konkurrieren, wie es sonst so häufig erzählt wird.
Der Film thematisiert Krankheit und Tod, aber vor allem auch Lebensfreude und Humor. Wie schafft es „Die Beste zum Schluss“ die Balance zu halten?
Marie Burchard: Ich würde sagen, ohne das eine existiert das andere nicht. Wir können ja nicht so tun, als gäbe es die Schattenseiten im Leben nicht, Krankheit und Tod gehören nun mal dazu. Obendrein ist Humor immer ein wichtiger Motor oder Antrieb, um über Krisen und Verlust hinwegzukommen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Freundschaft, Liebe und Loyalität. Welche Bedeutung haben Freundschaft und Loyalität in Ihrem Leben? Glauben Sie wie Eva an die große Liebe?
Marie Burchard: Freunde sind sehr wichtig für mich. Meine beste Freundin kenne ich seit ich anderthalb Jahre alt bin und wir versuchen, uns regelmäßig zu sehen, auch wenn sie in Irland lebt. Das bedeutet aber, dass man sich kümmern muss. Das mit der großen Liebe ist so eine Sache. Da kann man schon im Leben ein paar haben und die entwickeln sich in die eine oder andere Richtung. In diese Beziehungen muss man genauso investieren wie in Freundschaften.
Als Eva Mads trifft, ist sie gerade dabei, nach Kanada auszuwandern – ein mutiger Schritt. Wären Sie auch so risikobereit und mutig wie Eva?
Marie Burchard: Ja definitiv. Ich kann mir da sehr viel vorstellen. Das kann man aber natürlich nur, wenn man frei und kinderlos ist (lacht).
Der Film lebt ganz besonders von seinem Ensemble, welches Spielfreude und Harmonie ausstrahlt. Wie war die Zusammenarbeit mit Ihren Kollegen?
Marie Burchard: Tatsächlich war es ein sehr schönes Wiedersehen mit Sebastian Ströbel, mit dem ich vor ziemlich genau zehn Jahren schon mal ein Paar in einer Romcom gespielt habe. Franziska Wulf habe ich bei dieser Arbeit kennengelernt. Sie ist eine großartige und feine Kollegin. Was die Regie angeht, war es auch schon meine zweite Zusammenarbeit mit Markus Sehr, was ich ausgesprochen genossen habe.
Was wünschen Sie sich, dass das Publikum aus dem Film mitnimmt?
Marie Burchard: Das finde ich immer ein bisschen schwer zu sagen. Einerseits soll der Film in erster Linie unterhalten. Trotzdem thematisiert er Themen, die nicht ganz einfach sind. Und vielleicht ist das genau der Punkt: dass vieles im Leben häufig anders kommt als man dachte, dass es aber trotzdem am Ende gut werden kann.
Sie sind mit dem Schauspieler Sebastian Schwarz verheiratet, Ihre Schwester Bettina Burchard ist ebenfalls eine erfolgreiche Schauspielerin. Wie ist das, wenn man mit seinem engen persönlichen Umfeld den gleichen Beruf teilt? Findet zwischen Ihnen eine Art kreativen Austausch statt?
Marie Burchard: Natürlich, ständig! Aber Gott sei Dank haben wir auch andere Themen (lacht).
Welche Projekte stehen bei Ihnen als nächstes an?
Marie Burchard: Ich stecke gerade mit meinem Mann in den Proben für „Ex“, dem neuen Stück von Marius von Mayenburg an der Schaubühne in Berlin. Die Premiere ist am 12. März 2025 und ich freue mich wahnsinnig, wieder Theater zu spielen.