25.04.2017 Haus & Garten

Zehn Tipps für Ihren Fertigbau

Gut geplant ist halb gebaut: Auch bei Fertighäusern gibt es Stolperfallen.
Gut geplant ist halb gebaut: Auch bei Fertighäusern gibt es Stolperfallen. Fotoquelle: Shutterstock

Am 7. Mai ist Tag des Fertigbaus. Wir geben Tipps zur Planung des Eigenheims.

Ein Fertighaus hat viele Vorteile. Einer davon: hohe Planungssicherheit beim Bauablauf. So geht der Weg zum Fertighaus ganz einfach.

1. Die Finanzierung

Jeder Bauherr sollte genau wissen, wie viel Haus er sich leisten kann. Fertighäuser sind preiswert, aber nicht billig. Und auch bei einem Fertighaus entstehen Nebenkosten, die nochmal ungefähr 15 Prozent des eigentlichen Hauspreises ausmachen. Vor dem Weg zur Bank steht also der Kassensturz: Wie viel Eigenkapital ist vorhanden, und wie viel Geld bleibt am Monatsende übrig? Für besonders energieeffiziente Fertighäuser gibt es Fördermittel.

2. Das Grundstück

Lage, Lage, Lage: Der Bauplatz hat größten Einfluss auf die Lebensqualität der Baufamilie und auf die Wertentwicklung des Hauses. Das gilt auch für ein Fertighaus. Grundstücke sind begehrt, so dass man meistens eine Maklerprovision einkalkulieren muss, um an eine gute Parzelle heranzukommen. Doch auch dann sollte man nicht gleich zuschlagen, sondern erst die Beschaffenheit des Untergrundes prüfen lassen.

3. Der Besuch im Musterhaus

Was für ein Haus soll es sein? Die Möglichkeiten sind grenzenlos: Fertighäuser sind meist individuelle Planungen frei nach den Wünschen der Bauherren. Orientierung und Inspiration geben Musterhaus-Ausstellungen, die es überall in Deutschland gibt. Die Referenzhäuser verschiedener Hersteller sind komplett eingerichtet und stehen zur Besichtigung offen. Wer konkretes Bauinteresse hat, sollte dort einen Beratungstermin vereinbaren.

4. Auswahl des Baupartners

Es gibt viele gute Fertighaus-Hersteller. Wer bei der Qualität auf Nummer Sicher gehen will, fragt nach der "Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau". Sie verpflichtet ihre Mitglieder zu höheren Anforderungen, als sie der Gesetzgeber verlangt. Ist eine Firma in der engeren Wahl, sollte man sich Referenzen geben lassen, nach einer Werksbesichtigung fragen und bei einem Hausaufbau zuschauen.

5. Schlüsselfertig oder Ausbauhaus

Die meisten Fertighäuser werden schlüsselfertig gebaut. Das heißt, es gibt alle Leistungen aus einer Hand und einen festen Ansprechpartner bis zum Einzug. Wer Geld sparen will, kann ein Ausbauhaus bauen. Dabei muss der Bauherr einige Arbeitsschritte selbst erledigen. Welche das genau sind, wird im Bauvertrag festgelegt.

6. Keller oder Bodenplatte

Um die Kosten zu sparen, werden viele Fertighäuser auf eine Boden- oder Fundamentplatte gebaut. Das ist aber nicht immer ein gutes Geschäft, denn der Keller ist mit nur 300-400 Euro Baupreis pro Quadratmeter die preisgünstigste Fläche im Haus. Wer viel Platz braucht oder ein teures Grundstück hat, sollte sich für einen Keller entscheiden.

7. Der Bauvertrag

Vertragsgrundlage ist die Leistungsbeschreibung des Hausherstellers. Darin sollte ganz genau festgehalten werden, was im Festpreis enthalten ist und was nicht. Einen Bauvertrag sollte man niemals unter Zeitdruck unterschreiben, denn es gibt kein gesetzliches Widerrufsrecht. Im Zweifelsfall lohnt es sich, den Vertrag vor Abschluss durch eine Bauberatung prüfen zu lassen. Bezahlt wird ein Fertighaus in mehreren Teilbeträgen nach Baufortschritt. Großer Vorteil: Der Einzugstermin kann exakt festgelegt werden.

8. Die Planung

Den Rahmen für die Planung setzen die örtlichen Bauvorschriften. Sie legen zum Beispiel fest, wie viele Geschosse oder welche Dachform das Haus haben darf. Über vieles andere entscheidet die Baufamilie, zum Beispiel den Grundriss, die Raumfunktionen, Architekturdetails und die Fassadengestaltung. Wichtig sind auch der gewünschte Energiestandard und die richtige Gebäudetechnik. Danach wird der Bauantrag gestellt.

9. Die Ausstattung

Bauherren haben hunderte Entscheidungen zu treffen: Von den Dachziegeln und Bodenbelägen über Türen und Fenster bis zur Wandfarbe und den Armaturen im Bad. Fertighaus-Hersteller laden ihre Kunden in dazu ein so genanntes Bemusterungszentrum ein. Tipp: Ehepaare sollten diesen Termin nur gemeinsam wahrnehmen. Wer den Verlockungen einer luxuriösen Ausstattung nicht widerstehen kann, muss Aufpreise zahlen.

10. Die Bauphase

Sobald die Baugenehmigung vorliegt, beginnt die Produktion des Fertighauses in der Fabrik des Herstellers. Hier werden komplette Wände, Decken und Dachelemente buchstäblich am Fließband vorgefertigt. Auf der Baustelle geht dann alles sehr schnell: Der Aufbau des Hauses dauert nur einen bis zwei Tage. Danach geht es an die Elektrik, Sanitärinstallation und den Innenausbau.

Und fertig ist das Fertighaus!

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