12.04.2021 Genuss

Alles über Bier

Von Anne Richter
Bier steht bei vielen Deutschen hoch im Kurs.
Bier steht bei vielen Deutschen hoch im Kurs. Fotoquelle: imago images / Panthermedia

Zum Fußball schauen, zum Grillen oder zum Picknick nach Feierabend: Für viele Deutsche gehört ein Bier zu diesen Freizeitaktivitäten dazu. Überhaupt hat das alkoholische Getränk in Deutschland eine lange Tradition – und sogar einen festen Tag im Kalender. Der "Tag des deutschen Bieres" wird am 23. April gefeiert. Das Datum bezieht sich auf die Verordnung des Reinheitsgebots am 23. April 1516. Damals wurde für das Herzogtum Bayern festgelegt, dass für Bier nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden dürfen. Später kam noch die Hefe dazu.

Das Reinheitsgebot war unter anderem deshalb nützlich, weil im Mittelalter zahlreiche absurde – teils auch gefährliche – Zutaten wie Tollkirschen, Sumpfporst oder Ruß ins Bier gemischt wurden, die manchmal bei den Konsumenten sogar zu Vergiftungen führten. Auch früher hatte es bereits Verordnungen in dieser Richtung gegeben, doch auf das Reinheitsgebot von 1516 beziehen sich Brauer bis heute.

Die Geschichte des Biers reicht indes noch deutlich weiter zurück, wahrscheinlich mehrere Tausend Jahre. Darauf deuten Funde in China und in Israel hin. Im heutigen WestIran wurden Überreste von Bier aus der Zeit von 3 500 bis 2 900 vor Christus gefunden. Aus dem Mesopotamien des 3. Jahrtausends vor Christus gibt es sogar Zeugnisse über 20 Biersorten. Babylonier, Sumerer und Ägypter tranken Bier genauso wie Kelten und Germanen. Im Mittelalter wurde auch deshalb viel Bier konsumiert, weil es durch das Herstellungsverfahren oft weniger keimbelastet war als Trinkwasser. Auch wurde es als Nahrungsund nicht unbedingt als Genussmittel betrachtet, worauf der bis heute bekannte Ausspruch vom "flüssigen Brot" hindeutet. Mönche brauten auch Fastenbier, durch dessen Konsum das Fasten nicht gebrochen wurde.

Die bei uns bekannten Biersorten lassen sich grob nach der Hefesenkung in obergärige und untergärige unterscheiden. Bei obergärigen Bieren steigt in klassischen Brauverfahren die Hefe an die Oberfläche, während sie bei untergärigen Bieren am Ende des Gärungsprozesses zum Boden des Gärtanks sinkt. Heute allerdings sinkt dank moderner Brauverfahren auch bei obergärigen Bieren die Hefe zu Boden. Weiterer Unterschied: Die Obergärung braucht höhere Gärtemperaturen von 15 bis 22 Grad, untergärige Biere benötigen eine Reifung bei Temperaturen unter 10 Grad.

Zu den obergärigen Sorten zählen unter anderem Weizenbier, Kölsch, Altbier, Berliner Weiße oder Ale. Untergärig sind beispielsweise Pils, Helles, Schwarzbier oder Rotbier.

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