In der Sat.1-Sendung „Drei Teller für Lafer“ müssen drei Hobbyköche den Österreicher von ihrem
kulinarischen Können überzeugen. Warum Johann Lafer dabei immer noch etwas lernt und
welche Rolle Burger King in seinem Leben gespielt hat, erzählt er im prisma-Podcast.
Herr Lafer, in „Drei Teller für Lafer“ werden Sie täglich von drei Hobbyköchen bekocht. Kommt es noch vor, dass Sie manche Zutaten nicht kennen?
Johann Lafer: Ja, zwischendurch ist eine Überraschungszutat dabei. Ich probiere gerne Neues aus, allerdings achten wir bei „Drei Teller für Lafer“ darauf, dass die Zutaten alltagskompatibel sind. Es darf also nicht immer der außergewöhnliche Enoki-Pilz sein, stattdessen sollen unsere Köche Zutaten verwenden, die jeder zu Hause hat. Wir möchten unseren Zuschauern den Anreiz geben, ein Gericht auch mal neu zu interpretieren und sich selbst auszuprobieren.
Sind aus diesem Grund drei Köche aus drei Generationen dabei?
Das Entscheidende an der Sendung ist, dass man sich mit dem Koch oder der Köchin in gewisser Weise identifizieren kann. Das gelingt uns am besten, indem wir das Spektrum für alle drei Generationen öffnen.
Sind Sie ein absoluter Profi oder lernen Sie immer noch dazu?
Ich lerne jeden Tag dazu. Ich habe einen wahnsinnigen Respekt vor unseren Teilnehmern, die mich jede Woche mit ihrer Kreativität begeistern. Kein Witz: Ich habe schon mehrmals nach einem Rezept gefragt. Das ist der größte Beweis dafür, wie sehr sich das Kochen weiterentwickelt hat – nicht zuletzt durch die vielen Kochshows, durch die Bücher, durch das Internet und darüber hinaus durch das persönliche Engagement der Personen.
Sie bringen regelmäßig neue Kochbücher heraus. Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Themen und Rezepte?
Ich habe viele verschiedene Ansätze, doch der Anfangspunkt ist für mich immer das Produkt, der große Star eines jeden Gerichts. Das ist ein Thema, das wir in Deutschland etwas ernster nehmen müssen. Wenn wir einkaufen gehen, sind wir oft blind, weil wir einfach nur darauf achten, was das Günstigste ist.
In Ihren Büchern beschäftigen Sie sich auch mit den Zusammenhängen zwischen Ernährung und Gesundheit.
Es ist ja nicht nur Fantasie, sondern bewiesen, dass die Ernährung die Basis unseres Seins ist, und der Inhalt der Ernährung maßgeblich dazu beiträgt, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Ich bin ein leidenschaftlicher Esser und ich merke, dass es sich lohnt, zu wissen, was bestimmte Lebensmittel für uns tun können. Deshalb sind meine Bücher in letzter Zeit so erfolgreich – ich glaube, ich spreche den Menschen aus der Seele.
Ihre Karriere hat eine rasante Entwicklung hinter sich. Haben Sie das Gefühl, dass die vergangenen Jahre an Ihnen vorbeigeflogen sind?
Nein, auf keinen Fall. Als ich Österreich 1977 verlassen habe, gab mir meine Mutter 80 Mark als Startkapital für Berlin. Ich war Stammgast bei Burger King, weil ich mir nichts anderes leisten konnte. Ich werde nie vergessen, als ich das erste Mal in eine Pizzeria gegangen bin. Das war für mich damals wie für viele andere Kaviar. Ich habe mit vielen Niederlagen kämpfen müssen und das weiß ich heute sehr zu schätzen. Ich genieße jeden Moment, weil das, was gestern war, heute nicht wiederkommt