03.01.2015 Gesundheit

Ein Hormon, das die Angst ausbremst

Ängste bewältigen
Ängste bewältigen Fotoquelle: Michaeljung/Fotolia

Es erzeugt Gefühle wie Liebe, Lust und Glück, schafft zwischenmenschliche Nähe und baut Stress ab – Oxytocin, ein Hormon, das in der menschlichen Hirnanhangsdrüse gebildet wird. Das biochemische Konglomerat aus neun Aminosäuren ist vor allem als Kuschelhormon bekannt, da es die Bindung von Paaren fördert und das soziale Miteinander positiv stimuliert. Seit 1953 kann Oxytocin künstlich hergestellt werden. Nun hat ein Team unter Federführung des Bonner Universitätsklinikums in einer Studie nachgewiesen, dass Oxytocin auch dabei hilft, Ängste zu bewältigen.

Neue Therapiemöglichkeiten

Für die Forscher um Studienleiter René Hurlemann eröffnen sich damit ganz neue Therapiemöglichkeiten. Etwa bei den Opfern von Verkehrsunfällen. Vielen Betroffenen fällt es nämlich schwer, nach einem Crash wieder auf den Straßen zurechtzukommen. Oftmals rufen schon quietschende Reifen Ängste hervor. Wird Oxytocin mit einem Spray in die Nase eines Unfallopfers gesprüht, verblassen die Erinnerungen an Furcht, Schmerz oder Gefahr.

Dabei beeinflusst Oxytocin das Gedächtnis, der Betroffene erinnert sich eher an die schönen Momente beim Autofahren
als an den Unfall selbst.

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