Das Spurenelement Jod ist für den Körper unverzichtbar. Es ist Bestandteil der Hormone der Schilddrüse und spielt für zahlreiche Stoffwechselvorgänge eine Rolle. Und: Nach neuen Richtlinien des Bundesministeriums für Umwelt müssen alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen künftig Jodtabletten bereithalten, um sie im Ernstfall an Bürger verteilen zu können.
Der Grund: das umstrittene belgische Atomkraftwerk Tihange, in dessen Umkreis zahlreiche NRW-Städte liegen. Doch kann Jod wirklich etwas gegen radioaktive Strahlung ausrichten?
Ja, denn bei einer nuklearen Katastrophe kann ebenfalls radioaktives Jod freigesetzt werden, das sich über die Luft verteilt. Die Schilddrüse nimmt dieses Jod auf und gibt es nur langsam wieder ab. Das Risiko, derart an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, ist hoch – vor allem bei Kindern unter vier Jahren. Ist die Schilddrüse aber durch "sauberes" Jod ausgelastet, kann sie kein oder nur wenig verseuchtes Jod aufnehmen. Experten sprechen dann von einer "Jodblockade".