10.04.2018 Kurort-Serie

Aufatmen im Auenland

Von Florian Blaschke

Nein, die Gefahr eines Massentourismus bestehe in Hitzacker sicher nicht, sagt Peter Wieczorek – und lacht. Und er muss es wissen. Wieczorek ist Hotelier, Künstler, Vorsitzender des Kunstvereins und des Verkehrsvereins und sicherlich noch einiges mehr. Einer von denen, die man getrost einen "bunten Hund" nennen kann. Und wenn Wieczorek über "seine" kleine Stadt im Wendland spricht, wirkt er zufrieden, auch wenn er sich durchaus "noch mehr Betten" wünschen würde, um dem Tourismus Beine zu machen. Ein Hotelier, der sich Konkurrenz wünscht – muss man erst mal finden. Doch auch so ist Hitzacker – durch die Entdeckung einer Stahlquelle Ende des 19. Jahrhunderts auch kurz als "Bad Hitzacker" bekannt – dabei, sich als Ausflugsziel, Wanderregion und Kur ort der etwas anderen Art einen Namen zu machen. Ein Besuch lohnt sich also – und wir verraten Ihnen auch, warum.

Für ein Wochenende

Auch wenn Hitzacker im Tarifgebiet des Hamburger Verkehrsverbunds liegt – die Anreise für einen Tagestrip dürfte aus den meisten Regionen Deutschlands etwas zu weit sein. Doch für ein Wochenende lohnt sich die Stadt – alleine schon aufgrund der Umgebung, in der Besucher kilometerlange DVV zertifizierte Wanderwege und einen ebenfalls zertifizierten NordicWalkingParcours finden. Wellness-Tipp: Wer darauf nicht verzichten mag, findet rund 35 Kilometer südöstlich von Hitzacker die Wendlandtherme in Gartow (www.wendlandtherme.de) – eine großzügige Saunalandschaft, Massageund Fitnessangebote inklusive. Hoteltipp: Das Parkhotel (www.parkhotel-hitzacker.de) bietet mit persönlichem Service, seiner Lage direkt am Kneippkurgarten sowie seinen hauseigenen KneippEinrichtungen eine gelungene Mischung für Wochenend-, aber auch für Kurgäste.

Für Kurgäste

Hitzacker ist seit 2010 offiziell KneippKurort und hat sich der individuellen Beratung und Betreuung verschrieben. Die "HitzackerKur" bietet sich besonders bei Herzund Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Haltungsund Bewegungsorgane, Stoffwechselstörungen (Diabetes, Übergewicht), psychoso matischen Erschöpfungsoder allgemeinen Schwächezuständen sowie zur Rekonvaleszenz an. Pluspunkt: Badeärzte, Therapeuten und Betreuer können sich in Hitzacker noch wirklich Zeit für jeden einzelnen Gast nehmen – aufgrund klammer Gesundheitskassen längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Ausflugstipp: Im "Kaufhaus des Wendlands" (www.kaufhausdeswendlands.de) in Dannenberg finden Sie Kunsthandwerk, regionale Lebensmittel wie Senf oder Honig, Kleidung und natürlich (Hitzacker hat einen Weinberg!) lokalen Wein. Kulturtipp: Mit der Musikwoche (www.musikwoche-hitzacker.de) im März und den sommerlichen Musiktagen (Juli/August, www.musiktage-hitzacker.de) bietet Hitzacker zwei Highlights für KlassikFans.

Für Fasten- und Pferdefreunde

Fasten und Reiten klingt nicht gerade, als würde es zusammengehören – in Hitzacker tut es das aber. Seit 2007 bietet Bernd Schulze, der "PferdeSchulze", es in seinem Landhotel an. Die Umgebung? Perfekt. Keine Imbissbude stört das Fasten, dafür lädt das Wendland zu ausgiebigen Ausritten ein. Begleitet werden die Fastenseminare, die auch in Kombination mit Wanderungen möglich sind (www.fasten-und-reiten.de), von Heilpraktikerin Dagmar Schmidt.

Für Camper

Fußläufig zur Innenstadt erreichen Camper einen Wohnmobilstellplatz, der ganzjährig kostenlos genutzt werden kann. Sie finden ihn via GPS unter 11° 3' 6" O, 53° 8' 58" N.

Hin und weg

Hitzacker ist per Auto über Lüneburg, Uelzen oder Ludwigslust zu erreichen – eine Bahnanbindung gibt es von Lüneburg aus. Weitere Infos bekommen Sie bei der Kurund Touristinformation, Am Markt 7, 29456 Hitzacker, per EMail an info@hitzackerkur. de oder unter 0 58 62/9 69 70.

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