Ist teuer wirklich besser? Besonders beim Wein wird nicht selten zur kostspieligen Variante gegriffen. Wissenschaftler der Universität Bonn und der Insead Business School haben jetzt herausgefunden, dass der Preis das Geschmacksempfinden beeinflussen kann. Experten bezeichnen das Phänomen als "Marketing-Placebo-Effekt".
Dieser tritt ein, wenn das Belohnungssystem des Gehirns aktiviert wird. Um die Gehirnaktivität während einer Weinprobe zu testen, wurden 15 Männer und 15 Frauen in einen Kernspintomografen gelegt. Zunächst wurde der Preis für den Wein
angezeigt, dann gekostet. Die Probanden wussten dabei nicht, dass der Wein immer der gleiche war. Am Ende wurde der vermeintlich teurere Tropfen als besser eingestuft.
"Letztlich spielt uns das Belohnungs- und Motivationssystem einen Streich", erklärt Dr. Liane Schmidt von der Insead Business School. Es gaukele durch höhere Preise einen Geschmack vor, der durch den Wein selbst nicht gerechtfertigt sei.