29.09.2025 Interview

Jessica Schwarz im Interview über ihre Rolle in "Vogelfrei. Ein Schwarzwaldkrimi"

Maris Bächle (Jessica Schwarz) ermittelt in einem Mordfall, der in der Nacht der Zeitumstellung stattgefunden hat. Es gibt Parallelen zu einem weiteren Fall, der sich 1985 ereignete.
Ein Mann und eine Frau in dunkler Kleidung schauen ernst.
„Vogelfrei. Ein Schwarzwaldkrimi“ läuft am Montag, den 6. Oktober, um 20.15 Uhr im ZDF. Fotoquelle: ZDF & Frank Dicks

Was können die Zuschauerinnen und Zuschauer von „Vogelfrei. Ein Schwarzwaldkrimi“ erwarten?
Jessica Schwarz: Beim Schwarzwald-Krimi ist ja immer das Tolle, dass sich die Vergangenheit – wir haben dieses Mal sogar zwei Vergangenheiten – mit der Gegenwart abwechselt. Und es gibt immer mystische Effekte. Dieses Mal geht es um Zeit, um Zwischenzeiten, fahrendes Volk, Vertriebene … um Migration letztendlich, ein sehr aktuelles Thema.

Inwiefern müssen Sie sich vor dem Dreh in die jeweiligen Themen einarbeiten?
Unsere Autorin Anna Tebbe leistet eine unglaubliche Vorarbeit. Sie stöbert wochenlang in den Archiven im Schwarzwald und sucht diese geheimnisvollen Geschichten und Fälle, die es gibt, heraus. Unser Regisseur arbeitet das weiter aus, und wir Schauspielerinnen und Schauspieler haben dadurch die Möglichkeit, sehr gut in die Geschichte einzusteigen. Das Thema der Jenischen in „Vogelfrei“ ist ein spannendes Thema, weshalb ich natürlich zwischendurch auch mal Sachen nachlese. Die Arbeit am Schwarzwaldkrimi ist jedes Mal super interessant. Ich weiß auch schon, dass es einen neuen Fall geben könnte, der extrem spannend klingt. Es gibt noch viel zu erzählen…

Wie hat sich Ihre Figur Maris Bächle mit der Zeit verändert? Auch in Bezug auf das Verhältnis zu ihrem Kollegen Konrad Diener (Max von Thun).
Es wird wärmer und vertrauter. Maris kann ja auch nicht für immer so verschlossen sein. Sie hat zwar einen herben Rückschlag erlitten, weil sie sich im vorherigen Teil in Andreas verliebt hat und dieser in kriminelle Machenschaften verwickelt war. Aber man merkt ihr an, dass sie mit dieser Enttäuschung relativ gut umgehen kann. Wahrscheinlich war sie auch in Therapie, sonst wäre sie nicht so entspannt, was Andreas angeht.

Haben Sie aus der Reihe einen Lieblingsfilm?
Ich mochte schon den Anfang sehr gerne. Wo „die Hauser“ entstanden ist, mit der sich Maris jetzt gar nicht mehr so identifizieren möchte. Sie reagiert sogar allergisch drauf, wenn sie nun so genannt wird. Ich fand es toll, dass damals zu drehen: die Szenen, wo sie im Stollen unterwegs und ihrer Vergangenheit auf der Spur war. Das war sehr körperlich, in diesem tiefen Stollen. Ich mag diese Action-Phasen sehr gerne, auch wenn das einige blaue Flecke gekostet hat. Ich mochte auch „Waldgericht“ gerne. Wir haben immer tolle Kolleginnen und Kollegen, die dazukommen, mitspielen und sich auf das Mystische einlassen.

Interessieren Sie sich auch privat für mystische Themen?
Ja, ich mochte die Mystik schon immer. Tatsächlich nicht nur die Astrologie, sondern auch Tarotkarten und Geisterbeschwörungen als Jugendliche. Solche Dinge eben haben mich magisch angezogen. Entweder man interessiert sich dafür und begegnet dem Spirituellen oder eben nicht. Ich lebe das jetzt vielleicht nicht so stark aus wie andere Menschen, die ich kenne. Aber ich habe auch überall meine Steine und meine Schwester hat mir eine Räucherschale für das Rauhnächte-Ritual geschenkt. Ich mag solche Dinge ganz gerne. Nicht völlig verrückt, aber für mich liegt schon viel in der Spiritualität.

Hat sich durch die Filmreihe Ihr Verhältnis zum Schwarzwald geändert?
Klar, man lernt die Menschen vor Ort kennen und freut sich immer wieder, dahin zurückzukommen. Andersherum freut man sich auch auf uns. Wir gehen gerne in die Geschäfte und Restaurants dort. Ich bin auch in der freien Zeit gerne in der Natur unterwegs. Durch die Dreharbeiten sieht man sehr viele spezielle Orte und tolle Locations. Der Schwarzwald hat einfach viel zu bieten. Der Odenwald auch (lacht). Ich darf meinen Odenwald nicht vergessen. Wir haben dort auch viele tolle Mythen und Geschichten, da könnte man so eine Serie auch drehen. Ich komme aus einer Waldregion und bin daher immer sehr glücklich, wenn ich im Wald drehen darf.

Haben Sie einen Lieblingsort im Schwarzwald?
Da fällt mir direkt das Hotel Fritz Lauterbad in Freudenstadt ein, wo ich während der Dreharbeiten immer untergebracht bin. Man wird dort herzlich empfangen, kann in der Freizeit in die Sauna oder zum Fitness gehen. Und da man so hochgelegen ist, kann man aus dem Zimmer herausschauen und blickt auf den Schwarzwald. Man kann fast bis zur Schwäbischen Alb schauen. Das gibt einem viel, wenn man die Möglichkeit hat, viel Ferne zu haben. Das ist dann wie eine Meditation mit offenen Augen.

  • „Vogelfrei. Ein Schwarzwaldkrimi“
  • zweiteiliger Mystery-Thriller
  • Montag, 6. Oktober, 20.15 Uhr, ZDF
  • vorab in Web und App verfügbar