Lastenfahrräder: Mobil auf zwei oder drei Rädern

Der Hype um das Lastenrad ist ein wenig abgeflaut, doch nach wie vor sind diese Fortbewegungsmittel aus deutschen Städten nicht wegzudenken, gelten sie doch zu Recht als praktisch, umweltverträglich und chic. Worauf sollte man beim Kauf achten? 

Daniel und Michael Kunz von der Lastenrad Fabrik, einem Fachhändler für die gleichnamigen Fahrräder, erleben in der täglichen Praxis, was die Kunden von ihren Rädern erwarten und worin die Motivation beim Kauf eines Lastenrades liegt. „Sehr häufig sind es Familien mit kleineren Kindern, die sich für ein Lastenrad entscheiden“, sagt Daniel Kunz. „Sind die Kinder dann irgendwann zu groß, um vorne mitgenommen zu werden, behalten die Leute ihre Räder trotzdem und nutzen sie zum Transport ihrer Einkäufe.“ Der Trend gehe dann weg vom Zweitwagen zum Lastenrad. „Wichtig ist es, dass die Leute auf jeden Fall erst einmal eine Testfahrt machen müssen.“ Und dann ist es natürlich entscheidend, wozu man das Rad benötigt: Sollen damit Kinder, der Hund und Einkäufe oder noch größere und sperrige Güter transportiert werden? Dann muss man sich zwischen einem sogenannten „Long John“, einem einspurigen Rad mit zwei Rädern, oder einem Dreirad entscheiden. „Beide Varianten haben ihre Vorteile, und da sie meist mit einem E-Motor verstärkt werden, ist der Kraftaufwand in jedem Fall gut handlebar“, sagt Michael Kunz. Das „Long John“ steuert sich fast wie ein normales Fahrrad, während das „Trike“ ein wenig Übung verlangt, um die ungewohnte Lenkung zu meistern. „Aber mit dem richtigen Training sollte das kein Problem sein“, sagt Daniel Kunz. Wobei der Experte dafür plädiert, nicht zu schnell zu fahren. Denn genau diese Raser sorgen für den mitunter schlechten Ruf, den Lastenradfahrer in Teilen der Bevölkerung haben. Sie scheinen nämlich zu vergessen, dass sie mit einem schweren Gefährt auf den Radwegen unterwegs sind. Ist das Lastenrad erst einmal gekauft, muss es gehegt, gepflegt und regelmäßig gewartet werden. „Es ist wie bei den Fahrrädern auch: Ist das Lastenrad der Witterung schutzlos ausgeliefert, sieht man dies schnell, denn die Teile verschleißen“, sagt Daniel Kunz. Gut geschützt, kann das Lastenrad zehn Jahre und länger halten und seine Anschaffung mehr als rechtfertigen. 

Info

Der Kauf eines Lastenrads wird nach wie vor bezuschusst, unter www.bafa.de gibt es Infos dazu.

Der ADFC bietet hilfreiche Tipps zum Thema „Lastenradfahren mit Kindern“ unter www.adfc.de/artikel/kinder-auf-dem-radmitnehmen.

In NRW gibt es unter www.elektromobilitaet.nrw eine Übersicht über Fördermöglichkeiten, auf www.sigo.green/standorte gibt es eine Liste von E-Lastenrad-Stationen mit Leihrädern.

Unter www.cargobike.jetzt werden weitere regionale Angebote aufgezeigt. Daniel und Michael Kunz informieren unter www.lastenrad-fabrik.de.