05.09.2015 Computer

Lügen zwecklos, der Algorithmus erkennt alles

Beim Spielen entlarvt.
Beim Spielen entlarvt. Fotoquelle: Victoria P./fotolia

Unmittelbar vor der Tat sind Betrüger, Verräter und Ehebrecher höflich, ja unterwürfig und zu Schmeicheleien aufgelegt.

Das fanden Forscher von der Cornell University in Ithaca, New York, heraus. Sie fütterten einen Computer mit Algorithmen,
die die Äußerungen von Teilnehmern des Online - Spiels "Diplomacy" auswerteten. Bei "Diplomacy" geht es um Verträge und Vertragsbrüche, um Bündnisse und Bündnisbrüche, kurz, um eine Einübung in die Realpolitik.

Das Resultat überrascht. Anhand linguistischer Hinweise, also gesprochener Worte, analysierte der Computer mit hoher
Treffsicherheit, wer seine Mitspieler zu betrügen beabsichtigte. Verräter waren stets ausgemacht zuvorkommend.

Als Folge ihres Experiments malen sich die Cornell-Forscher neue WhatsApp-Erweiterungen und Skype-Plug-ins aus, die mithilfe von Mimik, Stimmlage etc. ganz fix analysieren: Der (oder die) lügt! Etwa bei Vernehmungen, Trauungen oder Bewerbungen ...

Früher hatten Lügen kurze Beine (was nie verlässlich war, bisweilen waren sie auch lang und schön). Demnächst helfen Algorithmen beim Entlarven.