Am 1. September gewähren Traditionsbetriebe Einblick in ihre Fertigung – und geben Pflegetipps für Messer, Schere & Co.
Klingenstadt nennt sich Solingen nicht ohne Grund. Scheren und Messer, die von hier kommen, sind weltweit bekannt. Beim Schneidwaren-Samstag öffnen fünf Solinger Firmen ihre Werkstore für Besucher. Dieser besondere Tag der offenen Tür findet am 1. September zum zehnten Mal statt. Wir haben uns schon vorab Experten-Tipps zur richtigen Klingenpflege geben lassen.
Haut- und Nagelscheren können hin und wieder Öl auf der Schraube vertragen. "Ist gerade keins zur Hand, einfach mit dem Finger hinter dem Ohr entlangfahren", sagt Tim Niegeloh von Niegeloh Solingen. Dieser Bereich sei eine natürliche Fettquelle, die als Alternative zum Öl genutzt werden kann. Ein weiterer Tipp: auch rostfreie Scheren nicht offen im Badezimmer lagern: Haarspray- und Deo-Reste greifen die Oberfläche an.
Curt Mertens, Leiter der Solinger Besteckmanufaktur Carl Mertens, rät, angelaufene Silbermesser in einem warmen Laugen-Wasserbad mit Alufolie und einer Prise Salz zu reinigen. "Für schneidige Messerklingen sind salz- und säurehaltige Speisen problematisch." Daher: nach Salami, Senf und Co. das Messer sofort mit warmem Wasser abspülen.
Giselheid Herder-Scholz von Windmühlenmesser warnt davor, Messer in die Spülmaschine zu legen. "Die Reinigungsmittel schaden der scharfen Schneide." Besser: unter fließendem Wasser reinigen und direkt trocknen. Bei Aufbewahrung der Messer im Messerblock die Klingen nicht auf der Schneide in die Schlitze hineingleiten lassen, sondern möglichst auf dem Klin-genrücken. Ein weiterer Hinweis zur Pflege lautet: Messer erst schärfen, wenn die Schärfe nachlässt. "Schärfen ist Behandlung, keine Prophylaxe."
Der 10. Solinger Schneid-waren-Samstag findet am 1. September statt. Die teilnehmenden Betriebe (Carl Mertens, Güde Messer, Herder Windmühlenmesser, Niegeloh und Kretzer Sche-ren) sind für die Öffentlichkeit von 9 bis 16 Uhr kostenlos zugänglich.
Weitere Infos: www.solingerschneidwarensamstag.de