Sie hießen einmal "Turnschuhe", doch das ist längst vorbei. "Sneaker" sagen Modebewusste heute. Was zu Deutsch "Schleicher" heißt, meint Modelle, die sowohl zum Sport als auch im Alltag getragen werden. Sogar im Büro sind sie zu sehen, nicht selten kombiniert mit Anzug oder Sakko. Auch "Sneakersocken" gibt es – Stoff, der über die Knöchel reicht, will zu kurzen Hosen kaum noch jemand sehen.
Kommerzielle Leidenschaft
Doch es kommt noch besser: Mit den Sportschuhen, die zum Statussymbol taugen, wird nicht nur gerne Staat gemacht, rare Modelle werden inzwischen gehandelt wie an der Börse. Kein Witz: Streetwear ist von einem Underground-Phänomen zur kommerziellen Leidenschaft geworden. Manch einer würde sogar sagen: zur Obsession.
Anders ist kaum zu erklären, dass Kunden beispielsweise bei der Eröffnung eines Nike-Fashion-Stores Anfang August in New York ihre Zelte vor dem Geschäft aufschlugen, bloß um ein Exemplar eines limitierten Sportschuhs zu ergattern. Und in Online-Börsen gehen seltene Paare schon mal für 1.200 Dollar über die virtuelle Ladentheke.