Schauspielerin gestorben

Barbara Rütting: charismatisch und laut – im positiven Sinne

von Kai-Oliver Derks

Barbara Rütting ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb die Schauspielerin bereits am vergangenen Samstag im Alter von 92 Jahren. Das bestätigte die V-Partei, bei der sie zuletzt aktiv war, dem Bayerischen Rundfunk.

Rütting galt als eine der charismatischsten und – im positiven Sinne – lautesten Darstellerinnen ihrer Zeit. Über die Todesursache wurde nichts bekannt.

Rütting, die eigentlich Waltraud Goltz hieß, wurde am 21. November 1927 in Berlin geboren. In den frühen 50er-Jahren begann sie ihre schauspielerische Karriere. Zu ihren größten Erfolgen zählen das Kriegs- und Partisanendrama "Die letzte Brücke" (1955), "Die Geierwally" (1956) sowie der Edgar-Wallace-Film "Die Zinker" (1963). Auch international war Barbara Rütting zu sehen, unter anderem an der Seite von Sophia Loren und George Peppard im Thriller "Geheimaktion Crossbow". In den 70er- und 80-Jahren überzeugte sie vor allem in zahlreichen der damals sehr populären Freitagabendkrimis wie "Derrick", "Der Alte" und "Der Kommissar".

Danach beendete Barbara Rütting ihre Karriere als Schauspielerin und setzte sich auf politischer und gesellschaftlicher Ebene für Umweltschutz, Menschen- und Tierrechte ein. 1982 trat sie bei den Grünen ein, 2003 zog Barbara Rütting im Alter von 75 Jahren für die Partei in den Bayerischen Landtag ein. Nach ihrer Wiederwahl gab sie 2009 indes ihr Mandat, auch aus gesundheitlichen Gründen, zurück. Später trat sie aus der Partei aus, mit der sie unter anderem ob der Zustimmung zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr gehadert hatte. Auch das Thema Tierschutz sah sie nicht ausreichend beachtet. "Kein Tier ins Tierheim, kein Mensch ins Altersheim! Das ist meine Forderung. Ich halte jede Art der Ghettoisierung für eine Katastrophe", erklärte sie. 2016 trat sie in die V-Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer ein, im Jahr darauf kandidierte sie für den Bundestag.

Barbara Rütting veröffentlichte eine Reihe von Büchern, darunter auch die Autobiografie "Durchs Leben getobt", in der sie auch auf ihre Kindheit und Jugend zurückblickt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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