Schauspieler im SAT.1-Frühstücksfernsehen

Jaenicke und die Corona-Krise: "Ich hoffe, dass wir draus lernen"

Die Corona-Krise als Chance: Hannes Jaenicke sieht in der Pandemie nicht nur eine Gefahr, sondern auch einen Grund zur Hoffnung. Das sagte der umweltbewusste Schauspieler am Mittwoch im "SAT.1-Frühstücksfernsehen".

"Es macht einen nachdenklich", so der 60-Jährige. "Es ist eine Zwangsentschleunigung – und eigentlich die Gelegenheit, drüber nachzudenken, wie wir mit diesem Planeten umgehen, wir wie leben, wie hektisch wir sind, dass wir für nichts und niemanden mehr Zeit haben."

Große Hoffnung, dass sich im Anschluss an die Krise etwas ändere, mach er sich allerdings nicht: "Meine Befürchtung ist nur, sobald die Wirtschaft wieder hochgefahren wird, werden wir wieder ins gleiche Hamsterrad steigen. Die Chance wäre eigentlich, mal drüber nachzudenken, wie viele Kreuzfahrten müssen wir machen, wie viel fliegen wir, wie viel Zeit verbringen wir mit wem und mit was. Ich hoffe, dass wir draus lernen. Ansonsten halte ich es echt für eine bedrohliche Situation."

Die Tatsache, dass die Corona-Pandemie derzeit die Nachrichten bestimme, sieht Jaenicke ebenfalls kritisch: "Meine Befürchtung ist, dass wir nur noch über den Virus reden und nicht mehr über Klimawandel, den Krieg in Syrien, Jemen ... Es ist ein bisschen monothematisch geworden."

Andere Probleme würden schon jetzt auf Eis gelegt: "Wir haben ein Kita-Problem, wir haben ein Altenpflegeproblem, wir haben eine Altersarmut – das ist jetzt alles vom Tisch, weil der Virus so dominant ist. Als Nächstes kommt eine Rezession – dann ist wieder kein Geld da für Klimaschutz. Meine Befürchtung ist, dass jetzt Geld in die Hand genommen wird, um kleine und große Firmen zu retten" – Geld, das für andere Probleme fehle.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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